Review Paniczone – Dead Reborn

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2003
  • Spielart: Death Metal

Ein wirklich feines Debütalbum haben Paniczone aus Heidelberg hier vorgelegt. Auch wenn „Dead Reborn“ durch ein von üblen Klischees überflutetes Cover geschmückt wird, ist die Aufmachung hier wirklich gelungen, dazu sind auch alle Texte im Booklet bzw. Faltblatt abgebildet. In ihrer Bio kündigen sie ihre Musik zwar als Thrash Metal mit Death Anleihen an, das kann ich aber nicht so stehen lassen – wenn diese Scheibe hier kein purer Death Metal ist, dann gar nichts! Ein Bastard der die musikalische Ausrichtung von Cannibal Corspe und Six Feet Under einschlägt, wird hier auf den unschuldigen Hörer losgelassen.

Los geht’s gleich von der ersten Sekunde an ohne Kompromisse mit „Cemetary Girlfriend“, dass in nicht mal drei Minuten Spielzeit ohne Umschweife auf den Punkt kommt und bis auf ein kurzes Bolt Thrower mäßiges und doomiges Zwischenstück voll auf die Fresse geht. Noch mehr auf die Fresse geht „I’m Blackstyled“, dass in Höchstgeschwindigkeit und mit einer 200%-igen Nackenfrakturwahrscheinlichkeit und überraschenderweise immer noch guten Melodien aus den Boxen walzt. Auch gesanglich steht Jannis Namen wie George Fisher oder Chris Barnes nicht viel nach, hier ist Power, Aggression und Druck hinter der Stimme. Nur lauter müssten die Vocals sein, die sind hier viel zu sehr den Gitarren untergeordnet.
„Lost Rites“ ist dann eher im Midtempo angesiedelt, auch beim Titeltrack wird das Gaspedal gezügelt. Auch dies steht der Band im Vergleich zum Geknüppel der ersten beiden Songs sehr gut. „Skin Collector“ vermischt sowohl Mid- und auch Up-Tempo-Parts und hat auch rhythmisch gutes Drumming und klasse Leads zu bieten.
Auch bei den restlichen Songs gibt’s kein Pardon: „Bloodshed“ ist ein Groove-Ungetüm, „Black Flag“ eignet sich ideal zum Bangen und für groß angelegte Moshpits und das abschließende „From The Grave“ wechselt noch mal munter zwischen den Geschwindigkeiten.

Ein klasse Debütalbum, das für eine Eigenproduktion einen überraschend klaren und druckvollen Sound hat. Nur, wie gesagt, hätte die Stimme ruhig etwas lauter sein dürfen, die geht hier in den brutalen Riffattacken etwas unter. Ansonsten gibt’s hier nicht viel zu meckern. Klar kann man nicht sagen, dass Paniczone schon gleichauf mit Cannibal Corpse oder Six Feet Under sind, aber die Heidelberger sind nach diesem ersten Klangwerk auf einem sehr guten Weg, den sie beibehalten sollten, ohne Frage. Death Metal Lunatics sollten, nein müssen hier sogar mal ein Ohr riskieren, wenn sie auf die genannten Bands stehen. www.paniczone-band.de wartet auf eueren Besuch.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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