Review Paragon – Revenge

  • Label: Remedy
  • Veröffentlicht: 2005
  • Spielart: Heavy Metal

Dass die Hamburger Paragon klassischen 80er Metal spielen ist uns allen bekannt. Jetzt haben die fünf uns ihre siebte Scheibe REVENGE vorgelegt, die ebenfalls in das bekannte Schema passt.

Und damit wären wir auch schon beim größten Problem dieser Platte. Sie bietet nichts Neues, sondern bedient lediglich alle üblichen Klischees, die man so mit 80er Metal verbindet. Das merkt man allein schon, wenn man sich die Trackliste ansieht. Titel wie „Assassins“, „Master Of The Seas“, „Symphony Of Pain“, „The Battle Rages On” oder “The Art Of War” lassen nicht gerade Originalität erkennen. Und auch die nervigen, immer gleich klingenden Soli, wie zum Beispiel in „Traitor“, „Revenge“ oder „Symphony Of Pain“ tragen nicht unbedingt zur Qualität dieser Platte bei.

Dennoch ist REVENGE nicht unbedingt eine schlechte CD. Denn natürlich ist der 80er Metal immer noch eine geile Musik-Richtung. Nur eigentlich sollte man ihn auch den 80er Bands wie Judas Priest oder Iron Maiden überlassen, die auf diesem Gebiet sowieso schon alle relevanten Silberlinge veröffentlicht haben.

Nichts desto Troz finden sich auf REVENGE auch einige Lichtblicke wie der zweite Track „Assassins“. Dieser erinnert ob seiner Geschwindigkeit schon fast an Up-Tempo Power Metal und das aggressive Shouting von Frontmann Andreas Babuschkin ruft Erinnerungen an Grave Digger wach. Dazu kommt noch ein blitzsauber gespieltes Flitzfinger-Solo, das sich Martin Christian und Neuzugang Günny „Gunman“ Kruse brüderlich teilen.Auch der Titel „Masters Of The Seas“ ist nicht schlecht. Vom Titel her würde man hier eher die typische Ballade erwarten. Aber nichts da! Martin und Günny reiten hier ordentlich auf den Seiten ihrer Instrumente und auch der Gallopp-Riff macht keine Gefangenen. Einziges Negativum ist, dass Sänger Andreas hier streckenweise versucht nach Halford zu klingen. Das wird vor Allem dann sehr lächerlich von er versucht ähnlich wie der Metal God das R zu rollen. Komplettiert wird der Track dann noch von einer ruhigen Bridge die im Gegensatz zu dem marschartigen Rest des Stückes steht und so für zusätzliche Dynamik sorgt.

Der dritte Track, der den Verfasser dieser Zeilen überzeugt hat, ist das Power Metal artige „The Art Of War“. Eine drückende Doublebass von Drummer Markus Corby und das fette Riffing vor allem von Basser Jan Bünning sorgen für einen vollen Klang, der von den epischen Chören im Refrain noch verstärkt wird. Ein sehr fetter Track, der keine Gefangenen macht.

Am Ende der Scheibe steht dann noch das Manowar-Cover „The Gods Made Heavy Metal“, das Paragon überraschend gut interpretieren. So entsteht hier durch die zweite Gitarre ein im Gegensatz zum Original vollerer Klang und auch die rauchige Stimme von Andreas verpasst dem Stück eine neue Note.

Weitere Stücke sind das Priest artige „Impaler“, der Mid-Tempo Brocken „Traitor“, das Power Metal Stück „Revenge“, das sich durch einen Mitgröhl-Refrain auszeichnet, das zweite Mid-Tempo Stück „Symphony Of Pain“, das marschierende „Beyond The Veil“, die Up-Tempo Nummer „The Art Of War“ und die belanglose Ballade „Empire Of The Lost“.
Als Gimmick für die treuen Paragon-Fans ist übrigens geplant die Scheibe auch als limitierte Version mit einer DVD rauszubringen, die Aufnahmen vom Sweden Rock Auftritt aus dem Jahre 2004 enthält.

Alles in Allem ist RVENGE beileibe keine schlechte Scheibe. Doch irgendwie hat man das Gefühl alles was Paragon hier zeigen schon einmal gehört zu haben. So entstehen fast automatisch Erinnerungen an Judas Priest, Iron Maiden und Grave Digger. Technisch spielen Paragon jedoch einwandfrei und man merkt ihnen durchaus auch an, dass sie mit Leib und Seele bei der Sache sind. Auffällig ist allerdings, dass die Scheibe genau dann ihre stärkeren Phasen hat, wenn die Stücke schneller werden. Vielleicht sollten Paragon sich in Zukunft gänzlich auf den Power Metal verlegen. So aber kann die Scheibe wegen der krachenden Produktion von Iron Savior Mastermind Piet Sielck gerade noch die sechs Punkte erreichen.

Wertung: 6 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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