Review Resonance Room – Untouchable Failure

Die italienische Düsterszene ist ja durchaus nicht zu unteschätzen. Zwar fehlen insgesamt die wirklich herausragenden Acts, aber wenn man etwas genauer hinschaut, offenbaren sich einige echte Perlen. RESONANCE ROOM kommen aus Sizilien, machen unter diesem Namen seit 2008 gemeinsame Sache (zuvor zockte man sich als Fragment durch die Lande) und legen mit „Untouchable Failure“ ihr zweites Album vor.

Als erstes fällt mal die Covergestaltung auf, die mich unbewusst oder nicht an „The Great Cold Distance“ der Schweden Katatonia erinnert, wobei dies natürlich vor allem an der tiefroten Farbgebung liegt, die mit ihrer Atmosphäre auf einiges hoffen lässt. Auch musikalisch liegt ein Vergleich zu den Nordmännern nicht gänzlich fern. Obwohl davon im Infoschreiben seltsamerweise keine Rede ist, sind Renkse & Co doch eine Truppe, mit der man sich gerne schmückt. Zumindest, wenn es auch nur ansatzweise Überschneidungen gibt – immerhin als Einfluss lässt man sie neben Anathema, Porcupine Tree oder Riverside gelten. Aber man gibt sich heimatverbunden und zitiert die Landsmänner Nobvembre. Auch damit kann man sich als Hörer abfinden, allerdings nimmt mir diese Information nach dem zahlriechen Genuss von RESONANCE ROOM doch noch einmal zusätzlich den Wind aus den Segeln, denn mit besagten Novembre bin ich bis heute nicht warm geworden.
Und ganz ähnlich agieren auch die Sizilianer insgesamt emotional und durchaus griffig, aber der Funke will einfach nicht so richtig überspringen. Bei manchen Bands scheint das einfach so zu sein, sie spielen technisch auf vernünftigem Niveau, schreiben prinzipiell gute Songs, arrangieren passabel und garnieren das Ganze noch mit einem ordentlichen Sound. Trotzdem bleibt der Hörer auf der Gefühlsebene eigenartig unberührt.

Immerhin schaffen es RESONANCE ROOM, zumindest zwei Songs auf das Album zu packen, die aufhorchen lassen und einen gewissen Wiedererkennungswert besitzen. Zum einen ist es „Cages Of Dust“, zum anderen „New Life“. Zwar brechen auch diese beiden nicht aus der Gleichförmigkeit der zehn Songs mit immerhin 54 Minuten Spielzeit heraus. Man kann ihnen aber attestieren, dass sich hier etwas Eingängigkeit eingeschlichen hat. Bei allen anderen Songs wüsste man bei einer Shuffle-Runde kaum, um welche Nummer es sich handelt, diese beiden zeigen sich aber dann doch von der hörerfreundlichen Seite.Ja, vielleicht ist es der progressive Einschlag, der mir den Zugang zu RESONANCE ROOM im Allgemeinen und „Untouchable Failure“ erschwert oder sogar nahezu unmöglich macht. Die Songs sind allesamt recht lang geraten und dafür passiert dann irgendwie doch zu wenig – oder zu viel, das kann ich so genau gar nicht sagen.

Das zweite Album der Italiener ist meiner Meinung nach nur für beinharte Gothic-Alleskäufer Pflichtprogramm. Selbstverständlich machen RESONANCE ROOM nicht alles verkehrt, aber für mehr Euphorie seitens des Rezensenten darf es beim nächsten Mal schon etwas kommerzieller im positiven Sinne zugehen. Zwei Songs, die aus einem gewissen Einheitsbrei herausstechen, reichen nicht für mehr als

Wertung: 6 / 10

Publiziert am von Jan Müller

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