Review Rock Bunnies – Speedmachine

  • Label: Pure Rock
  • Veröffentlicht: 2011
  • Spielart: Hard Rock

Hier kommt mal eine Band, die für den Roster von Pure Steel recht ungewöhnlich ist. Aber gerade deshalb hat das Label auch seine Sublabels gegründet, und für das Release zeichnet Pure Rock Records verantwortlich. Es handelt sich um die Tiroler Truppe ROCK BUNNIES um den Gitarristen Klaus Schubert, der wohl manchen schon von seiner Tätigkeit bei Österreichs Hardrock-Pionieren No Bros bekannt sein dürfte. Aber auch die ROCK BUNNIES entführen den Hörer in alte Zeiten. Auf ihrem Album „Speedmachine“ erwartet uns Retro-Hardrock, der die 70er wiederbelebt und an Bands wie Deep Purple, Uriah Heep, Golden Earring oder auch frühe ZZ Top erinnert.
Das Ganze war eigentlich als Zeitprojekt gedacht, als die Truppe 2008 zusammenfand und sich erst Klaus Schuberts Blues Bunnies nannte. Es wurde eine EP produziert, und mit den Songs trat man beim Innsbrucker New Orleans Blues Festival auf. Da allen Beteiligten die Sache so viel Spaß machte, wurde daraus ein Dauerprojekt, das sich nun KLAUS SCHUBERTS ROCK BUNNIES, oder prägnanter: ROCK BUNNIES, nennt. Und am 18.03. erscheint der erste Longplayer der Band: „Speedmachine“.

Im Line-Up von ROCK BUNNIES tummelt sich nur noch ein weiterer männlicher Musiker, der Keyboarder Andi Brunner, ebenfalls von No Bros bekannt. Ansonsten haben wir es hier mit geballtem Mädels-Nachwuchs zu tun, mit vier Frauen, die mit Sicherheit noch gar nicht geboren waren, als die Musik, die sie selbst spielen, ihre Hochzeit hatte. Ein besonderes Augenmerk, oder besser gesagt: Ohrenmerk darf man dabei auf die Sängerin Tici Westreicher richten. Sie hat eine sehr energische, kraftvolle Rockröhre, kann ihrer Stimme aber auch einen souligen Bluesklang geben. Und gerade diese Variablität zeichnet den Gesang von ROCK BUNNIES aus.
Das Songwriting kann sich aber ebenfalls hören lassen. Es ist zwar Retro bis ins kleinste Detail, doch ROCK BUNNIES erschaffen dabei Kompositionen, die den Spirit der 70er einwandfrei in die heutige Zeit transferieren. Ob nun das riffbetonte „Under My Skin“, das knackige „Speedmachine“, der Blues-Rocker „Hells Fire And Angel Dust“, das ebenso groovige wie emotionale „On A Better Way“, das kraftvolle, geradlinige „Kill The Lion“, das gefühlvolle und eingängige „Carry On“ oder das coole Southern-Rock-Instrumental „Desperados On The Run“ – alle diese Stücke klingen sehr authentisch Seventies-like und verstehen es trotzdem, auch den Hörer der Moderne mitzureißen. Dabei geht außerdem das Gros der Songs richtig gut ins Ohr. Schubert und seine MitstreiterInnen beweisen ein gutes Händchen für das Old-School-Songwriting.
Schwache Songs aus eigener Feder gibt es nicht. Es wird immer mindestens ein solides Kompositions-Level gehalten. Ab Track 12 gibt es noch einige Coverversionen (von Deep Purple, Uriah Heep und No Bros), die live mitgeschnitten wurden. Diese werden von den BUNNIES aber gelungen interpretiert.
Die technische Vorstellung der jungen Musikerinnen und ihrer beiden reifen männlichen Kollegen ist 1A. Das erkennt man schon daran, dass sie diese Mucke so gekonnt in die heutige Zeit versetzen können. Das absolute Highlight der Truppe ist aber dieser intensive Gesang von Tici Westreicher.

„Speedmachine“ ist ein beeindruckendes Debut dieser ungewöhnlichen Formation. Wer auf abwechslungsreichen Retro-Hardrock steht, greift hier zu!

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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