Review Sabiendas – Restored To Life

  • Label: Bret Hard
  • Veröffentlicht: 2013
  • Spielart: Death Metal

Die Recklinghausener Death-Metal-Formation SABIENDAS ist so etwas wie der Newcomer des noch jungen neuen Jahres. Spätestens seit der Limburger Rockarena-Show zwischen den Jahren, der Release-Party im heimischen Recklinghausen und einem Feature im deutschen Legacy-Magazin weiß man Bescheid, dass mit SABIENDAS zu rechnen ist. Nachdem die erste EP „Buried Alive“ vor einiger Zeit veröffentlicht wurde, ist mit „Restored To Life“ nun das erste vollständige Album fertig.

Wie es sich gehört und wie man es gleichermaßen heutzutage viel zu selten hört, kommt “Necrophobia” von der ersten Sekunde an mit Blastbeats aus den Startlöchern, ohne dass man sich mit sinnlosem Intro-Geplänkel aufhält. So geht es freilich nicht pausenlos weiter – immer wieder drosseln SABIENDAS das Tempo zugunsten von Death-metallischem Midtempo. Die größte Stärke der Westfalen, vernichtende Groove-Passagen, kommt im nächsten Song „Blood Drenched Rack“ zum Tragen, der gerade am Ende ein vernichtendes Nackenbrecher-Riff parat hält, bevor ein beinahe melodischer Uptempo-Part einsetzt, den die Gitarristen Alexandra und Christian mit nicht gerade filigranen, aber stimmigen Soli veredeln. In der Folge setzen SABIENDAS immer wieder auf diese Kombo: Songs wie „Prophets In Blood“ kommen auch mit heftigen Grooves daher.
Sänger Jan bewegt sich gesanglich in typischen Death-Metal-Gefilden, auch wenn seine Growls recht kratzig und nicht so guttural erscheinen – das passt aber gut zum Sound der Platte. Einerseits bringen SABIENDAS durchweg einen gefälligen Old-School-Touch ins Spiel, andererseits wirkt die manchmal nicht ganz durchschlagskräftige Produktion dadurch authentischer und steigert den Hörspaß sogar noch. Davon abgesehen wird „Restored To Life“ im weiteren Verlauf immer stärker: In „Exhumination“ ist es vor allem Drummer Toni, der mit abwechslungsreichen Drums Akente setzt, während in „Cheating Death“ eher zweistimmiges Gitarrenspiel im Vordergrund steht – gleichzeitig ist es mit seinen vielen Breaks und den schnellen Gitarren, die auch in die langsameren Parts übergehen, ein Song, der sehr an Dying Fetus erinnert. „Restored To Life“, der Titeltrack, hat schließlich alles, was SABIENDAS ausmacht – fette Grooves, gut platziertes Double-Bass-Spiel, stimmige Tempowechsel, stilvolle Vocals, solide Songwriting-Qualitäten und nicht zuletzt einige coole Melodieansätze. Da bleiben keine Wünsche mehr offen.

Mit den coolen „Retributionist“ und „Eternal Gloom“ kommt „Restored To Life“ schließlich zum Schluss. Das Warten hat sich also gelohnt: Das Debüt von SABIENDAS ist geradlinig, hat einige Highlights zu bieten und kommt auf seinen 34 Minuten ohne Durchhänger über die Ziellinie. Wer dem Sound der Band auf Platte nicht viel abgewinnen kann, sollte dennoch den Weg zur Konzertlocation seines Vertrauens wagen und SABIENDAS dort eine Chance geben – er wird es nicht bereuen.

Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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