Review Sammath – Godless Arrogance

  • Label: Hammerheart
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Black Metal

Die holländischen Schwarzmetaller von SAMMATH sind schon lange kein unbeschriebenes Blatt mehr, auch wenn sie nicht jedem Sympathisanten dunkler Tonkunst ein Begriff sein werden. Immerhin seit 1994 aktiv, hat es das Duo bisher auf vier Studioalben gebracht. Nummer Fünf hört auf den Namen „Godless Arrogance“ und erscheint, nachdem alle vorherigen Veröffentlichungen über das deutsche Label Folter Records ihren Weg zum Hörer fanden, erstmals über Hammerheart.

Auf „Godless Arrogance“ ist Black Metal der moderneren Sorte zu hören, oder zumindest Black Metal der sich, sei es produktionstechnisch oder songschreiberisch, ziemlich modern und zeitgemäß anhört. Doch keine Angst, auch Traditionalisten kommen hier voll auf ihre Kosten. Das Label SAMMATHs gibt als Referenzen vollmundig Größen wie Marduk, Venom, Mayhem und sogar Burzum an, was irgendwo auch stimmt, obwohl die Holländer noch längst nicht in deren Liga spielen.

Vom Erklingen des ersten Tons an wird zu verstehen gegeben, dass sich die folgenden 36 Minuten erbarmungslos und brutal gestalten werden. „Shot In Mass“ beginnt dermaßen wuchtig und niederschmetternd, dass es einem direkt ein fettes Grinsen ins Gesicht zaubert. Sänger Jan Kruitwagen keift hasserfüllt ins Mikro und lässt keinen Zweifel daran, dass Gott heute wohl wirklich nicht hier ist. Melodien an sich sind zwar erlaubt, jedoch rar gesät, wovon auch das nachfolgende „Fear Upon Them“ mit seinen sägenden Gitarrenläufen und dem recht dominanten Schlagzeugspiel zunächst profitiert. Im weiteren Verlauf wird man leider den Eindruck nicht los, dass die Geschwindigkeit oftmals aus reinem Selbstzweck heraus genutzt wird und ein hohes Tempo nicht immer songdienlich sein muss und schlussendlich auch nicht immer ist. Hinzu kommt, dass sich die oft kopflos wirkende Raserei zu selten mit schleppenden Mid-Tempo-Passagen abwechselt. Auf der haben – Seite können SAMMATH im Gegenzug jedoch mit Atmosphäre und einem stets präsenten Hang zu hörbarem Wahnsinn punkten. Die Platte offenbart einen solch kaputten und doch unerschütterlichen Touch, welcher „Godless Arrogance“ einfach zu einem Werk werden lässt, welches man als Fan dieser Musikrichtung einfach zu schätzen lernt. Unkompliziert und schnell, so hat man das zwischendurch auch mal ganz gerne.

Erstaunlich, wie gut am Ende alles zusammenpasst. Trotz kleiner Durststrecken, trotz teilweise mangelnder Variabilität im Songwriting bleibt der Hörspaß nicht auf der Strecke. Hätten die Jungs etwas mehr Zeit darin investiert, die Songs strukturierter und einprägsamer zu gestalten, dann würde uns nicht nur ein ganz Gutes, sondern möglicherweise ein richtig starkes Werk vorliegen. „Godless Arrogance“ ist zusammenfassend mehr als die Summe seiner Teile und deswegen trotz der genannten Ungereimtheiten zu empfehlen.

Wertung: 7 / 10

Publiziert am von Michael Ay

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