Das Cover von "Night Stealer" von Savaged.

Review Savaged – Night Stealer

  • Label: No Remorse
  • Veröffentlicht: 2024
  • Spielart: Heavy Metal

Das griechische Label No Remorse Records wird immer mehr zu einer der wichtigsten Anlaufstellen für frischen Traditions-Metal: Mit den 2021 mit der EP „Knights Of Metal“ erstmals gesichteten Spaniern SAVAGED hat die Plattenfirma aus Athen eine weitere junge Band unter Vertrag genommen, die in der New Wave Of True Heavy Metal mitmischen will. Nach einigen Auftritten auf europäischen Festivals im vergangenen Sommer steht mit „Night Stealer“ nun das Debüt der Burschen bereit.

Schon im Opener „I Will Fight“ setzen SAVAGED auf rasantes Old-School-Riffing mit explosiver Gitarrenarbeit und erinnern damit stark an ihre schwedischen Kollegen Enforcer und Ambush. Das scheint überhaupt die generelle Ausrichtung der Truppe auf „Night Stealer“ zu sein, denn in „Money Sucks“, „Stealing The Night“ und vor allem dem gelungenen Abschluss „Running For Your Love (Tonight)“ geht es vergleichbar zu. Das ist alles nicht wirklich originell, von den Spaniern aber mit spürbarer Spielfreude umgesetzt und kommt authentisch rüber.

SAVAGED machen generell keinerlei Geheimnis aus ihren Vorbildern: In „Tons Of Leather“ verneigt sich die Truppe mit edlen Teutonenstahl-Riffs und einem charmanten „Balls To The Wall“-Refrain vor Accept und „Elm Street“ eröffnet zwar mit einem coolen George-Lynch-Riff, erinnert im weiteren Verlauf aber eher an die australische Band gleichen Namens als an Dokken. Und in „Knights Of Metal“ wird es mitunter sogar richtig thrashig – für Abwechslung ist auf „Night Stealer“ also in jedem Fall gesorgt.

Dabei fällt auf, dass der Formation aus Barcelona selbstbewusstes Midtempo und melodiöser Bombast weitaus mehr zu liegen scheinen als ungestüme Aggression. Während beispielsweise die Riffs des erwähnten „Tons Of Leather“ eine Eins mit Stern verdient haben und das erhabene Intro von „Knights Of Metal“ sofort für Gänsehaut sorgt, wirkt die thrashige Strophe im gleichen Song eher aufgesetzt. Auch mangelt es „Stealing The Night“ etwas an Konsistenz: SAVAGED hatten hörbare Freude daran, Songs im Stile ihrer vielen Vorbilder zu schreiben, aber es fehlt (noch) die eigene Identität, die diese Einflüsse zu einem individuelleren Sound verbindet.

Mit „Night Stealer“ ist SAVAGED ein solides erstes Album gelungen, das vor allem Fans der im Vorangegangenen genannten Bands ansprechen dürfte. Zwar fehlt der Platte noch ein wenig der rote Faden, weil die Spanier hier wohl wirklich jeden ihrer Einflüsse verarbeitet haben, im Großen und Ganzen machen die acht Songs aber Spaß und legen das Potenzial dieser Band offen. Es dürfte sich lohnen, SAVAGED im Auge zu behalten, denn auf ihrem nächsten Album dürfte die Identität der Truppe schon weitaus klarer sein …

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Wertung: 7 / 10

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