Review Scum Of The Earth – The Devil Made Me Do It

Das klingt nach Zombie! Rob Zombie! — Ist es aber nicht. Vielmehr haben wir es hier lediglich mit Mike Riggs, seinem ehemaligen Gitarristen zu tun, der sich, nachdem Zombie sich verstärkt dem Filmgeschäft zuwendete, selbstständig machte. Und zwar mit SCUM OF THE EARTH, zu Deutsch: Dem Abschaum der Erde.

“The Devil Made Me Do It” greift, an Rob Zombies Debüt “Hellbilly Deluxe” erinnernd, eben jene dort vertretenden Elemente auf und vereint sie zu Horror-Disco Metal, wobei die Disco-Elemente hier bei Weitem stärker überwiegen und die Gitarrenarbeit um einiges zurücktritt und durch technische Musikinstrumente überlagert wird. Dumpfe Techno-Beats, Dubstep wie man ihn von Skrillex kennt, technisch verzehrte (allerdings für Discomäuschen recht grobe) Stimmen und jede Menge Elektronik. Dazu natürlich auch noch Schlagzeug und Gitarren, wobei das „Unechte“, oder auch „Moderne“ – man nenne es, wie man will – hier ganz klar dominiert. Das heißt: „The Devil Made Me Do It“ hätte durchaus das Potenzial dazu, in einem gewöhnlichen Klub gespielt zu werden.
Eben angesprochene Disco-Elemente finden in besonders stark ausgeprägter Form im Intro, Titeltrack, „Zombie Apokalypse“ und „(Mindless) Dead Things“ Gehör. „Ghost“ stampft etwas ruhiger und leicht an Marilyn Manson erinnernd daher, während „Sounds Oft The Dead“, welches mit einem epischen Klavierintro beginnt, es sogar schafft, eine düstere Atmosphäre und verzweifelte Stimmung aufzubauen. – Als einziges Lied der ganzen CD. Der Rest ist, auch wenn das jetzt vielleicht etwas subjektiv empfunden sein mag, relativ belanglose, kurzlebige Partymusik im Metal-Gewand, die nicht einmal besonders einprägsame Melodien und Refrains aufweist. Positiv fällt die Produktion der Scheibe aus, welche wirklich sehr geglückt und bassdurchträngt ist – was bei dieser Spielweise von Musik aber auch wirklich unabdingbar ist.
Weniger gesellschaftskonform und Disko-tauglich hingegen sind die Lyrics der Scheibe, denn die widmen sich, ganz in klassischer Horror-Metal Manier, vorwiegend der Thematik von alten Horror-Streifen: Blut, Tod, Friedhöfe, Geister, Leichen, wieder auferstandene Leichen… Wirklich nichts wird hier ausgelassen. Auch das Artwork der CD könnte mit dem durchaus wilden, blutbefleckten Gesicht des Sängers, auf der Vorderseite, durchaus von für die Disco relevanter Konformität abweichen. Irgendwie ist eben doch ein Metal-Album, wenn auch eher tanzbar als rockbar.

“The Devil Made Me Do It” stellt sich also als eine Kompromisslösung aus Metal und angesagter Disko-Musik heraus. Wer mit Metal nichts anfangen kann, mag sich aufgrund der Texte und Mikes Gesang zwar erschrecken, aber das wäre auch das einzige Problem. Wer jedoch mit Techno nichts anfangen kann, wird ob der wirklich sehr prägnanten Einflüsse auf dieser Scheibe, ziemlich bald Ohrendröhnen kriegen. Da ich leider eher zu letzterer Fraktion gehöre, fällt die Wertung entsprechend aus.

Wertung: 4 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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