Review Seven Ends – To The Worms

  • Label: Massacre
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Thrash Metal

Liest man dieser Tage die Bezeichnung “Modern Thrash Metal”, kann das in der Regel zweierlei bedeuten: Entweder kriegt man einen reichlich einfallslosen Sonntagsbraten vorgesetzt, bei dem die Interpreten auf den Legion Of The Damned-Zug aufspringen wollen – oder aber eine meist etwa halbstündige Prügelpackung, die dann auch für gute Laune zu sorgen vermag. So geschehen bei SEVEN ENDS aus Holland, deren Debüt „To The Worms“ über einen derartigen Aggro-Faktor verfügt, dass es gut zu jedem Boxkampf passen könnte.

Eine rohe Brachialabfuhr liefert bereits der Opener “Deathmachine”, der seinen Namen eben nicht ganz zu Unrecht trägt: Thrashige Riffs leiten einen rasanten Blastbeat-Part ein, Death-Metal-typische Riffs werden von Double-Bass-Rhythmen untermalt, die dreckige Produktion tut ihr übriges – das ist schonmal ein gehöriger Schwinger zum Einstieg. Sonderlich melodiebetont ist „To The Worms“ dementsprechend nicht: Zwar werfen die beiden Gitarristen mit allerlei flinken Riffs um sich, jedoch zumeist in verminderten beziehungsweise Moll-Skalen. Eine Ausnahme bilden „Cadaver Throne“ und der letzte Track des Albums, „Rats“, in welchen Klampfer Leon Vinders eher melo-death-lastige Leads vom Stapel lässt. Rhythmisch beschränken sich SEVEN ENDS auf das Übliche: Eine obligatorische Thrash-/Death-Mixtur, der sich auch Hardcore-Einflüsse nicht absprechen lassen – das ist den endlos vielen moshtauglichen Passagen wie am Ende des Titeltracks geschuldet. Das wirkt mitunter etwas stumpf, sorgt aber auch für grandiose Momente, wie die mächtig groovenden Riffs in „Hypocrites Of Faith“, der ohnehin eines der Highlights des gesamten Albums darstellt.

Soli werden nur vereinzelt geboten – das kann man als Kritikpunkt werten, da man hierdurch dem Album noch mehr Abwechslung hätte verleihen können. Andererseits soll „To The Worms“ wohl keineswegs filigran sein. Ist es auch nicht; dafür temporeich, wutgeladen und mit der nötigen Prise Eigenständigkeit versehen. Wer ein Vergleichsobjekt sucht, darf das deutsche Quintett von Raw heranziehen (auch wenn SEVEN ENDS da nicht ganz mithalten können). Wer die und ähnliche Bands mag, dürfte hier feuchte Augen kriegen.

Wertung: 6 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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