Review Seven Thorns – Return To The Past

Dänemark ist alles andere als für die Vielzahl seiner Metalbands traditionellerer Genres bekannt – im Gegenteil: Vor allem im modernen Death Metal und Metalcore hat das Königreich die Nase ziemlich weit vorne. Wenn dann eine Power Metal-Truppe wie SEVEN THORNS auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt wird, hat das durchaus einen gewissen Seltenheitswert. Mit „Return To The Past“ veröffentlichten die Dänen nun das zweite Album ihrer bisher 12-jährigen Bandgeschichte.

In Sachen Epik legt der Opener „Liberty“ die Messlatte für die nachfolgenden Stücke gleich angemessen hoch. Positiv fällt sofort auf, dass Mikrofonbefeuchter Erik „EZ“ Blomkvist gesanglich in tieferen Gefilden verbleibt und seine Stimme nicht nach oben malträtiert. Das Sechssaiterduo Strøjer/Tuxen agiert äußerst melodisch und rhythmusverliebt, bekommt vom nur dezent eingesetzten Keyboard ausreichend Platz, um sich vollkommen zu entfalten.
Keyboarder Asger W. Nielsen bekommt einen seiner größten Auftritte bei „End Of The Road“ und „Fires And Storms“ und haucht ihnen auch eine ordentliche Portion Bombast ein. Ansonsten ist es erfrischend festzustellen, dass das Tasteninstrument lediglich als Unterstützung – phasenweise auch Untermalung – der Gitarren fungiert. Lässt man die Lyrics außer Acht – ein gut gemeinter Ratschlag bei den vergleichsweise sehr kitschigen Texten – haben auch Chorpassagen wie auf „End Of The Road“ ihren Reiz.
Problematisch wird „Return To The Past“ im Prinzip nur dann, wenn man auf der Suche nach einem gewissen Maß an Abwechslung ist. Bei aller spielerischer Klasse muss nämlich leider gesagt werden, dass sich SEVEN THORNS damit noch sichtlich schwer tun. Auch „Forest Majesty“ und „Spread Your Wings“ – zwei Songs, die zuvor schon als Singeauskopplung erschienen sind – schaffen trotz idyllischen Intros keine spürbare Abhilfe. Das gelingt erst dem Titelsong und Rausschmeißer „Return To The Past“, hauptsächlich durch sein Gitarrenthema, das schwer an „Für Elise“ von Ludwig van Beethoven erinnert.

So weit, so gut. Das dänische Sextett hat mit seinem zweiten Album ein durchaus ansprechendes Lebenszeichen von sich gegeben und in gute Position für weitere Aktivitäten gebracht. Trotzdem kann „Return To The Past“ nicht vorbehaltslos überzeugen, die zündenden Ideen fehlen SEVEN THORNS noch. Genrefanatiker dürfen zugreifen, der Rest sollte erst über www.myspace.com/seventhorns ein Ohr riskieren.

Wertung: 6.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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