Review Shortino – Chasing My Dream

  • Label: Metal Heaven
  • Veröffentlicht: 2009
  • Spielart: Rock

Der amerikaner Paul Shortino hatte in seinem musikalischen Leben schon einige Stationen. Die Karriere begann mit einer Truppe namens Rough Cutt. Die bekannteste Band, bei der er bisher spielte, waren zweifelsohne Quiet Riot, wo er Ende der 80er Halt machte. Nach einem ebenfalls kurzen Zwischenstop bei Badd Boyz startete er sein Solo-Projekt SHORTINO und veröffentlichte zwei Alben. Es folgten einige weitere unbedeutendere Engagements. Nach der Jahrtausendwende scheiterte der Versuch, Rough Cutt wieder auferstehen zu lassen. So konzentrierte sich Shortino weiter auf sein Solo-Lebenswerk. Und nun steht mit „Chasing My Dream“ das dritte SHORTINO-Werk in den Startlöchern.

SHORTINO sind zwischen Blues Rock, klassischem Rock und Hard Rock einzuordnen. Die Stücke sind vor allen Dingen sehr emotional. Nicht unbedingt immer balladesk, aber es steckt unheimlich viel Gefühl drin. Songs wie „Remember You“, „Promises“ und der Top Hit „Missing“ der uns bestimmt bald auch aus den Radiostationen entgegenschallen wird, zeugen davon. Doch selbst wenn mal die instrumentelle Keule ausgepackt wird, wie beispielsweise bei „Nocturnal“, transportiert Shortinos Stimme in jeder Note noch immer die unterschiedlichen Emotionen. Überhaupt ist Paul Shortinos Stimme auf „Chasing My Dream“ der Garant für die Klasse. Sie hat enorm viel Charakter und Wiedererkennungswert. Das Timbre ist rauh, aber trotzdem melodisch genug, um Refrains gefühlvoll auszureizen. Dazu ist sein Organ kraftvoll und ausdrucksstark.

Aber auch die anderen Musiker sind Profis und machen ihre Arbeit gut. Gitarrist Michel Voss kennt man als Produzent und Kopf der schweizer Hardrocker Mad Max. Zwei Bassisten sind auf „Chasing My Dream“ zu hören, die sich den Job teilen. Roland Bergmann gehört ebenfalls zum Line-Up von Mad Max, und Michael Müller ist manchen als Bassist von Jaded Heart ein Begriff. Michael Voss zeichnet natürlich auch für die Produktion verantwortlich, die klar und druckvoll ist.
Kompositorisch gibt es Licht und Schatten zu vermelden. Die Anspieltipps sind die Hammerballade „Missing“, das vielschichtige „Nocturnal“, das tiefgründige „Chasing Your Dream“ und „Promises“, der ultimative Song für die traute Zweisamkeit.
Doch es haben sich mit „Side FX“, „Alone They Ride“, „Take My Heart And Run“ oder „Great Dreamer“ auch ziemlich belanglose Tracks eingeschlichten, die das allgemeine Level etwas runterziehen. Hinzu kommt, dass – zumindest nach meiner ureigenen Meinung – ein unnötiger Balladenüberschuss (sechs von elf) besteht. Etwas mehr Drive und Power hätte zwischendurch nicht schlecht getan. Den zwölften Track bekommt man auf der Promo leider nicht zu hören.

Insgesamt beginnt „Chasing My Dream“ vielversprechend, lässt aber gerade in der zweiten Hälfte dann ziemlich nach. Es ist in Sachen Songwriting keine qualitative Konstanz vorhanden, und Fans der harten Klänge werden bei dem Überschuss an gefühlvollen Nummern schnell zu gähnen anfangen.Im Fazit kann ich „Chasing My Dream“ trotz Shortinos Ausnahmestimme nur knapp überdurchschnittlich einordnen. Wer aber auf der Suche nach einem sehr emotionalen Rock-Werk ist könnte bei SHORTINO fündig werden.

Wertung: 6 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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