Review Sideblast – Flight Of A Moth

  • Label: Cyclone Empire
  • Veröffentlicht: 2008
  • Spielart: Extreme Metal

„Hy, Freund, ich haue dir jetzt mal ordentlich aufs Maul, wenns beliebt“, sagt die CD zum ahnungslosen Hörer. „Flight Of A Moth“ nennt sich eben jener Rundling, der von den Franzosen SIDEBLAST in den winterlichen März 2008 nach Deutschland exportiert wird.

In Kürze am „Storyboard“ entworfen, beginnt die einseitige Schlägerei, „The Abscess nennt sich der erste Teil der dreiundvierzigminütigen Prügelorgie. Doch weder eintönig noch geradlinig präsentieren sich die neun regulären Tracks. Verrückte Breaks, schwer verdauliche Gitarrenläufe, spacige Keyboarduntermalung und stets heftige Knüppelei zwischen Midtempo-Moshparts und Highspeed-Wut strengen das Gehör nicht zu gering an. Erschwerend hinzu kommt der Gesang, der zwischen Metalcore-Geschreie, tiefen Growls und schwarzmetallischem Kreischen pendelt.

Musikalischer Wahnsinn zwischen Death, Black, Thrash und Industrial Metal wird zelebriert, der in seiner Intensität tatsächlich nicht selten an Strapping Young Lad erinnert. Durchgehend wird man völlig an die Wand geblasen und fragt sich wohl anfangs gerne mal, was hier gerade eigentlich für ein apokalyptisches Inferno aus den Boxen dröhnte. Auflockerung sucht man hier natürlich auch vergebens. Beim eineinhalbminütigen „Deep Scorn“ könnte man aufgrund der Länge meinen, hier stünde vielleicht ein Intermezzo an, doch weit gefehlt, gerade hier wird nochmal eine Schippe Brutalität drauf gelegt. Ab und an werden einige sekundenlange französische Sprachsamples eingespielt, vermutlich aus diversen Filmen, das war es dann aber auch schon mit den Unterbrechungen der Akutstikprügelei.

Ein Problem hat die ganze Chose aber: „Flight Of A Moth“ wirkt mit seiner durchgehenden Brutalität und Härte und dazu mit der klinischen, kalten (aber extrem druckvollen) Produktion übersättigend, es passiert leicht, dass man obgrund der vielen Eindrücke und der Heftigkeit des Materials schlicht geplättet dasitzt und kaum mehr etwas davon in sich aufnehmen kann. Was sonst nur Truppen wie Anaal Nathrakh gelingt, schaffen also auch unsere westlichen Nachbarn in ähnlicher Weise.
Wer sich also gerne mal wieder akustisch kräftig verprügeln lassen will und sich dabei nicht von mit üblichen, vergleichsweise leicht verdaulichen Death/Thrash-Prüglern abgeben will – SIDEBLAST stehen zu eueren Diensten bereit. Einen Schlag ins Gesicht verdiente auch der Promozettel-Schreiber, der das ganze mit „Für Fans von […] Slipknot“ anpreist…

Wertung: 6.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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