Review Silverlane – Above The Others

Ein Jahr ist es her, da sorgten SILVERLANE mit ihrem Label-Debut „My Inner Demon“ für Aufsehen in der deutschen Power Metal Landschaft. Erstaunlich genug, dass das fränkische Sextett nach so kurzer Zeit mit „Above The Others“ selbstbewusst nachlegt. Dass die Herrschaften trotzdem noch mal eine Schippe drauf packen konnten, beweist ihre ganze Klasse.

Schon der Titeltrack macht den Einwicklungssprung von SILVERLANE und insbesondere von Sänger Ecki deutlich: Viel rauer und eigenwilliger geht er hier zur Sache. Der Mann muss nicht mehr beweisen, dass er es kann („My Inner Demon“ war das erste Album mit ihm am Mikrofon) – jetzt kann er endlich zeigen, was er alles kann und das ist nicht gerade wenig. Schon im ersten Stück offenbart sich eine bisher nicht gezeigte Bandbreite, sowohl was die Stimmhöhe, als auch ihren Härtegrad angeht. Ansonsten hat sich nicht viel geändert. Die instrumentale Fraktion wusste ja schon auf den Vorgängeralben zu überzeugen und muss sich auch auf „Above The Others“ nicht hinter ihrem stärker gewordenen Sänger verstecken. Klar, Power Metal ist nicht gerade das Genre in dem große Innovationen erwartet werden, doch schaffen es SILVERLANE immer wieder eigene Akzente zu setzen. Was sich beispielsweise durch alle bisherigen Alben zieht ist der immer wieder eingestreuten arabischen Touch der auch hier in „1789“ wieder zu finden ist. Ein anderes Merkmal von SILVERLANE ist der massive Keyboardeinsatz und auch der darf auf „Above The Others“ nicht fehlen. Das kleine Schwesterchen von Gitarrist Chris und Drummer Simon macht ihre Sache an den Tasten zwar sehr gut, allerdings kann durch die opulente Orchestrierung auch eine gewisse Ermüdung – besonders bei der beträchtlichen Spielzeit von über einer Stunde – auftreten.
Die Franken bemühen sich allerdings redlich die Zeit so kurzweilig wie möglich zu gestalten. Neben schnellen genretypischen Nummern wie den beiden ersten Stücken gibt es etliche Midtempo-Ohrwürmer wie das sehr starke „Last Day On Earth“, mit „The Game“ und „Anything“ haben es auch zwei Balladen aufs Album geschafft und mit „Ready To Rock“ sogar eine astreine Hard-Rock Nummer. Besonders hervorzuheben ist auch der vierteilige Opus „The White Lady“, der mit 16 Minuten Spielzeit (na gut, da haben andere Bands schon ganz andere Längen aufzuweisen) zu keiner Sekunde langweilig oder zerfahren, sondern im Gegenteil sehr spannend und interessant klingt.

SILVERLANE können sich mit ihrem neuen Album zwar nicht an die Spitze setzen, aber zumindest in die vorderen Reihen der deutschen Power Metal Garde einreihen. Was den Nachwuchs angeht, so sind SILVERLANE derzeit neben Orden Ogan sicherlich die aussichtsreichsten Kandidaten auf einen Platz im deutschen Metal-Olymp und damit einem Platz „Above The Others“.

Wertung: 8.5 / 10

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert