Das Cover von "Master Creator" von Sinbreed

Review Sinbreed – Master Creator

Nach einem kurzen Gastspiel auf ihrem letzten Album „Shadows“ verließ Blind-Guardian-Gitarrist Markus Siepen SINBREED schon wieder und die Truppe macht fortan als Quartett weiter. Das scheint sie in ihrem schaffen allerdings nicht weiter zu bremsen, denn pünktlich zwei Jahre nach ihrem letzten Album haben die Herren aus Wiesbaden mit „Master Creator“ schon das nächste Album auf Lager, welches einmal mehr über das Hamburger Label AFM Records escheint.

Auf „Master Creator“ gelingt es SINBREED scheinbar mühelos, das mit dem Vorgänger „Shadows“ vorgelegte hohe Niveau zu halten. Bereits im Opener „Creation Of Reality“ gibt die Truppe mit treibendem Riffing und viel Energie die Marschrichtung für die gesamte Platte vor und verändert ihr Rezept mit neo-klassisch angehauchten Elementen im Refrain zugleich leicht. „Energie“ ist im Falle des neuen SINBREED-Albums überhaupt das richtige Stichwort, denn die Mannen haben auf „Master Creator“ hörbar Hummeln im Hintern.

Das macht sich insbesondere in Nummern wie „Cross The Great Divide“ oder dem Titeltrack bemerkbar, denn hier bieten die Herren aus Wiesbaden die vermutlich schnellsten Riffs ihrer bisherigen Karriere und huldigen mit jeder Note dem Power Metal der alten Schule. Gut, in einem Song wie dem abschließenden „On The Run“ nimmt der Freedom-Call-mäßige Kitsch dann vielleicht kurzzeitig Überhand, was man der Band dank eines ansonsten allerdings angenehm kitschbefreiten Werkes jedoch kaum vorwerfen kann. Weil bei SINBREED nie die Gitarrensoli – obwohl es natürlich auch auf „Master Creator“ welche zu hören gibt – im Vordergrund standen, muss die Band eher in der Rhythmussektion punkten und das klappt hier wie am Schnürchen.

In Songs wie dem stampfenden „Behind A Mask“ oder rockig angehauchten Stücken wie „Last Survivor“ und „The Voice“ präsentieren SINBREED ein grandioses Riff nach dem anderen und runden das Ganze mit großen Refrains und eingängigen Gitarrenmelodien ab. Abgesehen von der Ballade „At The Gate“ bieten die Wiesbadener hier also typisch deutschen Power Metal mit durchgetretenem Gaspedal und das macht von Anfang bis Ende einen Heidenspaß.

Hinzu kommt, das Sänger Herbie Langhans mit seinem rauen Organ ein ziemlich weites Spektrum abzudecken vermag und hier von kernigem Metal-Gesang inklusive Screams bis hin zu sanfteren Tönen sämtliche Ausdrucksformen zu bieten hat. In Sachen Sound ähnelt „Master Creator“ stark seinem Vorgänger, was allerdings kaum als Kritikpunkt zu verstehen ist, denn die drückende, fette Produktion kommt insbesondere den vielen großartigen Riffs auf dieser Platte nur zugute.

„Master Creator“ hört sich an wie der Name eines Endgegners aus einem Konsolenspiel der frühen 90er, ist aber eigentlich eines der besten Power-Metal-Alben des noch jungen Jahres. Es zeigt sich, dass SINBREED vollkommen unverdientermaßen im Schatten angesagterer Genre-Vertreter wie Blind Guardian oder ähnlicher Kapellen existieren, denn die Band kann es dank starker Alben wie diesem problemlos mit ihren Mitstreitern aufnehmen. Es bleibt zu hoffen, dass „Master Creator“ die verdiente Aufmerksamkeit bekommt und SINBREED sich damit ein breiteres Publikum erschließen.

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Wertung: 8.5 / 10

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