Review Skjaldborg – Todgeweiht

Marschtrommeln ertönen im Hintergrund, die Gitarre gibt eine überaus eingängige Melodie vor, ab und an ist ein geblasenes Horn zu hören. Das Intro „Hornstoß“ macht seinem Namen alle Ehre und leitet gut in die erste Veröffentlichung des seit 2008 bestehenden Ein-Mann-Projektes SKJALDBORG ein. Der Bandname entstammt dem skandinavischen Sprachraum und bedeutet übersetzt ‚Schildwall´, was nicht nur stimmig zum paganen Intro ist, sondern wunderbar zum Platten-Artwork von „Todgeweiht“ passt.

Die Arrangements von Mastermind Virus sind kantenlos in die Songs verwebt, holprige Übergänge innerhalb der Kompositionen sind nicht zu finden, stattdessen ergibt jedes der sieben Lieder eine in sich geschlossene Klangwelt, die sich mühelos zu einem gelungenen Gesamtwerk fügen. Die Ähnlichkeit zu Falkenbach und Myrkgrav drängt sich auf, sollte in dem Zusammenhang aber nicht negativ verstanden werden, offenbart  sie doch nur die Klasse der gebotenen Musik. Jedoch bietet jeder Song von SKJALDBORG diese Klasse, ohne unvorhergesehene Wechsel in der Melodieführung oder dem Tempo, sodass bei mehrfachen Durchlaufens der Scheibe die Gefahr der Eintönigkeit besteht.

Der Umstand, der tatsächlich überrascht, betrifft die Produktion des ersten Silberlings: Druckvolles Growlen, getriggerte Drums, saubere Gitarrenspuren, passend eingesetzte und vor allem umfangreiche Arrangements – dieses Debüt ist gelungen! Leider stellen sieben Songs in fünf Jahren keinen ausreichenden Querschnitt dar, um bei SKJALDBORG Abwechslungsreichtum und Weiterentwicklung prognostizieren zu können. Als musikalisches Lebenszeichen ist „Todgeweiht“ gut, die kommenden Veröffentlichungen sollten aber das Profil von SKJALDBORG deutlicher konturieren.

Wertung: 6 / 10

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