Review Sludge – Lava

„The heaviest band of Switzerland“- was für ein Titel. Ob SLUDGE, die Zweitband des SAMAEL-Gitarristen Makro, wirklichDIE härteste Band der Schweiz ist, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Aber eines ist einem schon nach dem ersten Durchlauf klar:Hier wird gerifft und gedroschen bis zum Abwinken. Und das macht das Quartett, das seit den frühen Neunzigern in diesemstilistischen Umfeld spielt und experimentiert, überzeugend.

Beim Opener „60 mm“ wird gleich richtig losgelegt: Griffige, sehr rhythmusbetonte Death/Thrash Riffs, begleitet von einem massiven undvariablen Schlagzeug und hohem Gekreische legen gleich den Kurs fest, den SLUDGE gewählt haben. Das ist definitiv keine Kostfür weichgespülte Mimosen, sondern brutalster Stahl, gelegentlich aufgelockert durch Tonnenschwere Doomriffs und elektronischeSpielereien(die zwar keine Meisterleistung sind, aber das ganze ein wenig auflockern). Manchmal hat das musikalische Gebräu sogar einen leichten Hardcore Einschlag, der sich gut in das restliche Klanggebilde einfügt. Der Kreischgesang klingt auf Dauer ein klein wenig eintönig,es wird immer in den selben Lagen gesungen. Da sticht der Titeltrack mit seinen Klargesangseinlagen doch ziemlich heraus, von denschweren und ächzenden Riffs ganz abgesehen.
Die Produktion dieses Albums hätte jedoch ein klein weniger differenzierter ausfallen können, zumindest finde ich die Gitarren etwas grob gemischt und das Schlagzeug empfinde ich als ein wenig zu leise. Kann gut sein, dass es um der Brutalität willen auf diese Art abgemischt wurde, aber ich sehe diese Produktion als etwas unvorteilhaft.

Viel mehr kann man hierzu fast nicht schreiben. Man muss „Lava“ einfach anhören, am besten bei voller Lautstärke. Dann entfaltet es seinen Sound von selbst, der wirklich nicht zu unterschätzen ist. Ob es die massiven rhythmischen Gitarrenläufe von „Carnivore“, das dommige „Lava“ oder das gewaltige „Monolith“ sind, es gibt am sehr effektiven Songwriting wenig zu kritisieren.
„Lava“ ist sicher kein Album für die Ewigkeit, aber ein toller Apettitthappen für hungrige Bangerseelen, die sich mal wieder richtig zudröhnen lassen wollen. Wer auf einen brutalen, griffen Domm-Death-Thrash Mix mit so machen interessanten Einschüben Lust hat, kann hier bedenkenlos zugreifen.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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