Review Soul Sacrifice – Carpe Mortem

Geil, Soilwork sind wieder da. Soilwork? Achso, war nicht so gemeint. Ich meinte natürlich SOUL SACRIFICE. „Carpe Mortem“ ist nach dem 2005er-Werk „Stranded Hate“ das zweite Release der Türken und klingt irgendwie noch eine Spur klischeehafter. Und irgendwie ähnlich durchschnittlich.

Dass „Carpe Mortem“ nichts Außergewöhnliches zu bieten hat, stellt man dann allzu schnell fest: Das Songwriting der Band liegt irgendwo zwischen vorhersehbar und langweilig, die Melodieführung zwischen belanglos und unspektakulär und das musikalische Level, auf dem diese Melodien vorgetragen werden, ist ebenfalls nicht gerade extrem hoch. Um noch weiter zu meckern: Am Gesang von Frontmann Özgür Özkan kann man sich ebenfalls stören, denn erstens sind seine Growls weder Fisch noch Fleisch, zweitens klingt er in den cleanen Passagen wie eine Mischung aus Björn Strid (das ist okay) und Chad Kroeger (das ist natürlich nicht okay). Klingt jetzt alles ziemlich vernichtend – es ist freilich nicht so schlimm, dass sich einem die Nackenhaare sträuben. Gleichzeitig ist der Genuss des kompletten Album ungefähr so attraktiv wie der Biss in ein trockenes Knäckebrot. Dazu passt, dass „Carpe Mortem“ genau so produziert ist, dass sich möglichst niemand daran stören soll.
Das Problem bei „Carpe Mortem“ ist: Es passiert einfach nichts. „Bullet Proof“ reiht primitivste Melodic-Death-Riffs, die jeder spielen könnte, der seit einer Woche eine Gitarre besitzt, an Power-Chords; „Comatose“ fällt nur durch die grottige Textzeile „Comatose that’s killing me“ auf und überhaupt fragt man sich, ob die Band nicht irgendwann selbst davon einschläft, wenn sie immer nur zwischen 80 und 110 bpm rumgurkt.

Symptomatisch ist da, dass wenn in „Sarcastic Existence“ durch ein druckvolles Riff mal etwas Dynamik reinkommt, Sänger Özkan das Ganze mit seinen Clean-Vocals wieder entschärft. Nein, so wird das nichts. Liebe Band SOUL SACRIFICE: Beim nächsten Album macht ihr bitte irgendwas anders und versucht nicht, so zu klingen wie Soilwork. Sonst schafft es dann gar niemand mehr, bis zum Ende durchzuhalten. Einen guten Track und nochmal gute 20 Sekunden hat das Album: „O.L.B.“ und den Refrain von „Comatose“. Der Rest ist so verstörend langweilig, dass es schon nervt.

Wertung: 4.5 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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