Review Spasm – Paraphilic Elegies

Mit SPASM steht diesmal ein gesunder tschechischer Mix aus Brutal Death und Porn/Goregrind auf dem Programm. Szenefreunden dürfte die Band mit ihrem Debüt Album „Lust For Feculent Orgasm“ ein Begriff sein. Mit Paraphilic Elegies“ wagen sie nun via Rotten Roll den Schritt Richtung Westen. Dass auch in den Osteuropäischen Staaten eine Vorliebe für die härtere Gangart besteht, zeigt das Obscure Extreme oder das Metalcamp, welche auch mit einigen heimischen Bands aufwartet eindrucksvoll.

Geboten wird Goregrind der alten Schule der vom Aufbau und der Struktur an frühe Gut oder Impetigo erinnert. Und diesen Einfluss verstecken sie auch keineswegs. Mit teils überraschend einfallsreichen Liedtitel a la „Beautiful Human Toilet“ und „Disturbing Tampon Fetish“ hat man zumindest schon mal den Einfallsreichtum der Vorbilder erreicht.

Jedoch fehlt es – ja dies kann sogar auch in dieser Ecke des Genres fehlen – ein wenig an Präzision bei der musikalischen Umsetzung. Das Schlagzeug hämmert hier und da etwas unbeholfen vor sich hin, wenn auch die Riffs und der gutturale Gesang nicht von schlechten Eltern sind. Doch sollte auch ein wenig mehr Groove vorhanden sein, um aus dem Sumpf der unzähligen Gore-Bands etwas hervorzustechen.
Als Sähnehäupchen gibt es das Cover des russischen Lesben-Pärchens „T.A.T.U“. Auf diversen Internetportalen kann man sich das Original zu Gemüte führen und staunt danach nicht schlecht, wie sehr man einen Pop-Song „vergoren“ kann. Neben den beiden oben genannten Titel eines der Highlights auf der Scheibe die ziemlich genau die 30 Minuten Marke trifft.

Den erhofften frischen Wind aus dem Osten bringen SPASM leider nicht vollkommen mit, aber mit “ Paraphilic Elegies“ haben Rotten Roll keine schlechte Investition getätigt. Ein wenig mehr Eigensinn und ein bisschen besseres Instrumentenkönnen und Bands wie Gut, Rompeprop& Co. haben einen weiteren Konkurrenten.

Das T.A.T.U. Cover sollte aber zumindest mal Fans dieses Genres zum antesten bewegen. Dennoch eines der besseren Alben im Jahr 2008, welches leider in diesem Sektor nicht zu viel zu bieten hatte.

Wertung: 6.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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