Der polnische Metal-Underground steckt doch voller Überraschungen. Dieser Fakt müsste einem spätestens seit Behemoth bekannt sein (Okay, „Underground“ sind die ja nicht mehr so ganz) und auch STILLBORN schlagen etwa in dieselbe Kerbe wie die Black/Death-Metaller. Dass STILLBORN seit 1997 aktiv sind merkt man ihnen an, denn das gebotene Material ist verdammt roh, wild und ausgereift.
Nach einem kurzen, unheilvollen Intro, jagt „Hymn Of Destruction“ bereits mit einer wüsten Mischung aus klassischem Death Metal und rasendem Black Metal durch die Membranen und gibt die Marschrichtung von „Los Asesinos Del Sur“ vor. Selten nimmt man den Fuß vom Gaspedal, für Eingängigkeit hat man aber trotzdem Platz gelassen, so streut man seltene, für Black Metal typische Melodiebögen ein, die einem nach mehrmaligen Durchlauf auf gut und gerne mal im Gedächtnis bleiben. Meist bewegt man sich grob um die 3-Minuten-Grenze herum und das ist auch gut so, lediglich das heftige „Blood And Dust“, das man hier gut als Anspieltipp nennen kann, und der Titeltrack „Los Asesinos Del Sur“, welcher auch mal schwerere, stampfende Einsprengsel zu bieten hat, dauern länger, hauen darum aber nicht minder rein. Die Produktion ist durchweg gelungen, drückt gut und hinterlässt einen dreckigen Beigeschmack – glattgebügelt geht definitiv anders, wäre hier aber auch vollkommen fehl am Platze.
STILLBORN machen nichts neu und man bekommt auf „Los Asesinos Del Sur“ auch nichts geboten, was man nicht so oder so ähnlich schon mal zu hören bekommen hätte. Trotzdem ist es eine empfehlenswerte Scheibe geworden und vor allen denen ans Herz zu legen, die ihren Death Metal gern roh, blutig und vor allem angeschwärzt serviert bekommen.
Wertung: 6 / 10