Review Supreme Lord – Father Kaos

  • Label: Witching Hour
  • Veröffentlicht: 2011
  • Spielart: Death Metal

Ja, ich habe starke Berührungsängste mit Death Metal aus dem Underground, der irgendwo im Dunstkreis des Black Metal steht. Quasi jeder bisherige Kontakt zu dieser Szene, in der der Todesstahl betont true interpretiert wird, endete in einem Eklat aus mies produzierter, belangloser und nur aus der Not heraus als Songs bezeichneter musikalischer Mangelware. SUPREME LORD schlagen genau in diese Kerbe und machen auch mit ihrem nicht unbedingt Begeisterungsstürme auslösenden Bandnamen nur begrenzt Lust auf mehr.

Aber man fasst sich ja doch immer mal ein Herz und hofft aufs Beste. Leider ist „Father Kaos“ trotzdem mitnichten der ersehnte Lichtblick in diesem meiner Ansicht nach in ziemlich desolatem Zustand befindlichen Genre. Jeglicher Druck, den einige Riffs hin und wieder erzeugen könnten, wird durch die dünne Produktion schon von vorneherein ausgeschlossen und, wie für Death Metal generell nicht unüblich, können die Songs dieses Manko keineswegs durch besondere kompositorische Finesse ausgleichen. Immerhin den ein oder anderen markanten Refrain gibt es, der den Hörer fast in Versuchung führt, der Band eine gewisse Eingängigkeit zu attestieren. Kann man schon machen, dann muss man auf der anderen Seite aber so realistisch bleiben und SUPREME LORD musikalisch trotzdem als das nehmen, was sie sind: Ein bestenfalls lauer Aufguss alter Klassiker wie Grave & Co., in keiner Weise eigenständig und schlussendlich, wie oben schon angedeutet, eben wirklich nur ein Haufen ziemlich belangloser Riffs und Blastbeats.

Ich verstehe einfach nicht, warum solche Bands nie auf den Trichter kommen, dass es sich möglicherweise nicht mehr lohnen könnte, 21 Jahre, nachdem auch „Into The Grave“ schon nicht nur unbegreifbar geile Riffs auffuhr, dieses Konzept mit noch weniger geilen Riffs noch weiter breitzutreten. Selbst, wenn man „Father Kaos“ mit ein wenig gutem Willen als durchschnittliche Death Metal-Platte durchgehen lässt, ist gerade das auch ihr Fehler. So etwas braucht einfach kein Mensch mehr. Schon sehr lange nicht mehr.

Wertung: 3.5 / 10

Publiziert am von Marius Mutz

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