Review Susperia – Vindication

  • Label: Nuclear Blast
  • Veröffentlicht: 2002
  • Spielart: Extreme Metal

Schon ein Jahr nach einem Überalbum von Debüt steht mit „Vindication“ der Zweitling einer der hoffnungsvollsten Newcomer-Bands an. Veredelt wurde das Teil durch eine fantastische Peter Tägtgren-Produktion. Konnte man das Debüt noch als Black/Thrash bezeichnen, wurden die Black Anteile drastisch zurückgeschraubt, so dass selbst die Bezeichnung Thrash/Black nur noch auf einige Lieder zutrifft.

„Cage Of Remembrance“ beginnt trotz allem nach wie vor mit einem Intro ala Dimmu Borgir, doch schon beim Einsetzen des Gesangs werden die Veränderungen sichtbar, komplett cleaner Gesang zu Beginn, der sich durch den ganzen Song zieht, auch wenn sich Athera teilweise in tiefere Gefilde wagt. Musikalisch ist das eindeutig Thrash mit leichtem Dragonlord-Touch. Ein bedrohlich wirkendes Intro läutet „The Bitter Man“ ein, ein recht langsamer schleppender Song mit einer wahnsinns Atmosphäre, bei dem auch die beliebten Galopp-Gitarren zum Einsatz kommen. Der fantastische Refrain rundet das perfekte Bild ab. Mit „Anguished Scream“ steht dann der beste Song an, den Susperia bis dato veröffentlicht haben, ach Du meine Fresse! Wiederum cleaner Gesang zu Beginn, jedoch unterlegt mit einer zum Orgasmus-führenden Gitarrenarbeit. Daran schließt sich ein derart geiles Black-Geknüppel, das wieder im Anfangspart mündet., ehe alles von vorne beginnt. Wenn dann beim abschließenden Geknüppel Athera einen der geilsten Growls aller Zeiten raus haut, darf man sich das erste Sperma aus der Unterhose kratzen. Nach diesen ersten drei Hammersongs herrschen bei „Petrified“ ziemlich gemischte Gefühle, der Song ist wahrlich nicht schlecht, jedoch will sich die Gesangslinie, speziell der Refrain, einfach nicht richtig entfalten, erst nach ca. 3 Minuten macht sich Begeisterung breit, da das Lied ab diesem Zeitpunkt fetziger und die Stimme Atheras wieder richtig rauh wird. „The Bounty Hunter“ startet mit einem sehr geilen Gitarren-Intro begleitet von einem Athera-Schrei in höchster Tonlage, und auch das folgende Riff ist nicht zu verachten. Doch nach kurzer Zeit stellt sich das gleiche Problem wie bei voran gegangenem Song, auch hier will teilweise der Gesang einfach nicht zünden.

„Completion“ ist da schon wieder viel eingängiger, wenn auch mit einigen Breaks versehen, die aber ganz und gar nicht stören. Zwischenzeitlich meint man sogar, Nevermores Warrel Dane stünde hinter dem Mikro. Sehr düster und schleppend mit mal wieder hervorragenden Gitarrenlinien der Herren Cyrus und Elvorn, die ebenfalls an Nevermore speziell zu „Dreaming Neon Black“ Zeiten erinnern. „Warmaster“ ist wieder ein schnelleres Stückchen Musik, das gegen Ende hin sein wahres geniales Gesicht zeigt. Das Tempo wird immer wieder variiert, Langeweile ist auf diesem Album und allgemein bei dieser Band eh ein Fremdwort. Nachfolgendes „Dead Man’s World“ ist ein lupenreiner Stampfer, jedoch unterbrochen durch düstere wieder eher an Black Metal erinnernde Parts. Nebenbei bemerkt, damit sich niemand getäuscht fühlt: Es geht immer um Dimmu Borgir oder Cradle Of Filth artigen Black Metal. Dieser schimmert auch leicht bei „Cast Life Into Fire“ durch, mehr aber auch nicht, ist die ganze Sache doch dem Midtempo zu zuordnen, auch wenn eine Art Knüppel-Part light eingebaut wurde. Gerade durch Atheras fantastisches Organ ein klasse Lied. Abschließendes „Bleed Forever“ kehrt nun auf das Niveau der ersten drei Songs zurück. Allein der göttliche Refrain animiert wieder zu Stöhnarien, ganz zu Schweigen von der Abwechslung zwischen düsterem Stampfen und schnellerem Geknüppel, viel besser kann man eine CD nicht abschließen!

Das Niveau des Vorgängers konnte leider nicht ganz gehalten werden, wobei man aber auch klarstellen muss, dass dieses auch extrem hoch war. Nichtsdestotrotz ist „Vindication“ ein geniales Album geworden, dass 90% aller anderer Veröffentlichungen in den Schatten stellt. Angesprochen fühlen dürfen sich immer noch alle Fans von Dragonlord über Dimmu Borgir bis hin zu Testament.

(Oli)

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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