Was haben Dismember, Grave und Entombed neben der Tatsache, dass sie einen gewissen Kult-Status in Szenekreisen innehaben, gemeinsam? Beim Einlegen von „Ascending To Red Heavens“, der ersten Full-Length-Veröffentlichung der Amis von TERMINATE, wird nach wenigen Minuten ersichtlich, dass die zuvor genannten Death-Metal-Veteranen einen immensen Einfluss auf die junge Gruppe haben. Death Metal der schwedischen Machart steht auf dem Programm und selbiger wird auch mit bemerkenswerter Hingabe gezockt.
Den Grundbaustein legt ein an die Neunziger angelehnter Old-School-Death-Metal-Sound, der gänzlich in der Tradition der großen Vorbilder steht. Ihr kerniges Death-Metal-Geschoss verfügt über eine räudige und rumpelnde Produktion, welche den skandinavischen Vorbildern im Grunde in nichts nachsteht. In etwas mehr als einer halben Stunde lassen TERMINATE die Vergangenheit Revue passieren und stören sich offensichtlich nicht daran, dass ihr Debüt eigentlich nur ein Album unter vielen ähnlichen ist. Ein als solide zu bezeichnendes Werk, welches darüber hinaus auch leider frei von jeglicher Eigenständigkeit bleibt. Ist damit alles gesagt? Nein, denn das Quartett aus Illinois weiß trotz aller dem geneigten Death-Metal-Fan hinlänglich bekannter Trademarks zu überzeugen. Die Riffs und die Songstrukturen im Allgemeinen sind recht simpel gehalten und auf unnötige Spielereien wird verzichtet. Hits im eigentlichen Sinne fehlen zwar, Totschläger wie „Rotten Dead Mass“, „Chainsaw Omega“ oder der pfeilschnelle Abschluss „Iron Supremacy“ halten den nostalgischen Hörer trotzdem bei Laune. Im Großen und Ganzen ist es wie mit einer absoluten Lieblingsspeise: Man isst sie gern, man isst sie möglichst oft und doch gibt es Momente, in denen man der immer gleichen Machart überdrüssig wird. Die nötige Abwechslung ist hier also der Schlüssel zum Erfolg. So in etwa verhält es sich auch beim vorliegenden Werk. Vieles hat man schon mal irgendwo in ähnlicher Form und möglicherweise auch besser gehört und doch findet man Gefallen daran.
„Ascending To Red Heavens“ ist alles in allem ist ein gelungenes Debüt und könnte vor allem bei den Old-School-Anhängern für Begeisterung sorgen. Für die Zukunft sollten die Jungs noch mehr wirklich hörenswerte Momente in ihre Musik einbauen, um mit ihrem Death Metal nicht in der Belanglosigkeit zu versinken. Wenn sie beim nächsten Ansturm noch aggressiver vorgehen und etwas gezielter in die Magengrube schlagen, könnten TERMINATE neben den Schweden von Entrails in naher Zukunft vielleicht eine echte Alternative zu den leider aufgelösten Dismember darstellen oder zumindest etwas aus dem Fahrwasser des ewigen Vergleichs finden.
Ob das jedoch jemals geschehen wird: Wir werden sehen…
Wertung: 7 / 10