Review The Moaning – Blood From Stone (Re-Release)

THE MOANING und „Blood From Stone“ wurden im Rahmen der Death Certificate-Kampagne von Century Media exhumiert. Damit stehen sie nicht alleine, erwischte es doch gleichzeitig die Kollegen Ceremonial Oath und Sacramentum. Und, früher schon, unzählige weitere schwedische Old-School-Bands, deren mehr oder weniger relevante Alben aus den 90ern mit gedrücktem Preis wiederveröffentlicht wurden.

Passiert es hier, wie angedeutet, normalerweise häufig, dass Alben, die zwar in der Tat vergriffen waren, die aber auch niemand so recht vermisst hatte, zu ungewollter neuer Aufmerksamkeit verholfen wird, so liegt mit „Blood From Stone“ eine Scheibe vor, die sich zumindest nicht in allen Aspekten vorwerfen lassen muss, zu recht vergessen zu sein.
Denn diesem Album hört man an, dass es 1997 von Musikern aufgenommen wurde, die richtig Bock darauf hatten, ihre Musik zu spielen. Grob im Melodic Black Metal angesiedelt, gibt es immer vor allem rhythmische Ausflüge in den Thrash und häufig streichelt man den Melodic Death Metal, was eine ziemlich ambitionierte, abwechslungsreiche Mischung ergibt. Sicher, da sitzt nicht jeder Übergang und nicht jedes Riff ist so richtig zielführend – aber eben doch sehr viele. Über weite Strecken können THE MOANING kompetent durch ihre Songs führen und klingen dabei jederzeit inspiriert und bereit, Vollgas zu geben. Da steckt einfach mehr Spirit dahinter als bei den Alben vieler Kollegen aus dieser Zeit, welchen man im Nachhinein doch nicht viel mehr attestieren kann, als dass sie es raus hatten, ziemlich gut auf die Kacke zu hauen. Hier gibt es dagegen Melodien, Rhythmen und Strukturen, die zwar ebenfalls sehr gut in ihre Zeit passen und sicher in einem reichlich konventionellen Rahmen bleiben. Aber das Gespür für coole Songs, das ging vielen Bands damals eben ab. THE MOANING nicht.

„Blood From Stone“ ist endlich einmal ein Album aus der Death Certificate-Reihe, bei dem man sich wünschen würde, dass es in einigen kleineren Bereichen noch einmal neu überdacht und dann komplett neu eingespielt würde. Das einzige Full-Length-Release von THE MOANING würde mit seinem spritzigen, energetischen Charakter auch heute noch Spaß machen. So verhindert dann doch der nicht unbedingt exzellente Sound eine hohe Wertung. Aber: Man sollte mal reingehört haben. Nur die Demo-Bonustracks, die hätte es mal wieder nicht gebraucht.
Anspieltipps: „Dark Reflections“, „Dying Internal Embers“

Wertung: 7 / 10

Publiziert am von Marius Mutz

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