Review The Tea Party – Seven Circles

Rock mal ein bisschen anders? Das ruft THE TEA PARTY auf den Plan. Denn die drei Kanadier haben neben typischen Rock-Elementen wie dicken Gitarrenwänden, einem rollenden Bass und wuchtigem Schlagzeug auch zarte, orientalische Klänge in ihren Sound aufgenommen. Zwar werden auf „Seven Circles“ die orchestralen Momente eher auf ein Minimum reduziert jedoch wird dadurch der Moment, in dem diese Klänge dann doch wieder einsetzen, etwas ganz besonderes.

Die zeitweise zarte Stimme von Sänger und Gitarrist von Jeff Martin treibt einem geradezu eine Träne ins Auge beim Song „The Watcher“. So ging es mir zumindest beim ersten Hördurchlauf von „Seven Circles“. Wuchtige Songs die sich manchmal schon in romantischen Spielereien verlieren, aber dennoch zu gefallen wissen. Das ist das Grundprinzip der Kanadier. Schon immer gewesen. Themen? Hm, eigentlich schwer zu formulieren. Liebe unter dem Zelt der Sterne? Hm, ich bin verwirrt.
Tja, so kann es gehen wenn man sich länger mit THE TEA PARTY beschäftigt. Altbekannte Romantik wird mit Ausflügen in ganz andere, musikalische Sphären verflochten. Man dachte sich wohl, man mische einfach mal alles um zu schauen was es ergibt. Nun, es ging fast auf. Aber in Gewässern altbekannter Größen wie Soundgarden oder Alice In Chains zu fischen war schon immer eine Idee die zum Scheitern verdammt war. Hier auch? Nicht ganz. Denn anstatt nur zu kopieren wurde das ganze etwas aufgepeppelt. Lustigerweise mit Elementen die noch älter sind als die Alternative Szene. Heavy Rock heißt das Zauberwort! Velleicht ganz gut vergleichbar mit King’s X die sich ja auch eher dem groovigen Heavy Rock zugewand haben – aber dennoch anders. Eigen. Das sind THE TEA PARTY.
Aber hierzulande blieb ihnen bisher der Erfolg aus. Fragt man sich doch wieso. Aber wie mein Text, der irgendwie konfus wirkt, dennoch knackig und irgendwo gewollt, mag das Album einen nicht recht überzeugen. Schade eigentlich. Die Ideen sind da, das Können ist da und auch ein guter Produzent ist da. Aber trotzdem werden sie mit diesem, ihrem achten Album wieder nicht in Europa punkten können.

Was dem Album fehlt ist ein gewisses Etwas. Undefinierbar. Unnachahmlich.Und leider unhörbar. Deshalb gibt es auch keine berauschende Benotung. Denn auch wenn die Musik Spartenliebhabern gefallen wird, im Großen und Ganzen ist es weder massentauglich noch was besonderes geworden. Vielleicht sind wir aber auch alle nur übersättigt und sind mit einer Perle die dreckig ist nicht zufrieden – suchen daher weiter. Wer weiß. Die enthaltenen, ptolemäische Weisheiten werden uns auf jeden Fall keinen Aufschluss drüber geben.

Wertung: 6 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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