Review Thiary – Learn To Swim

Die österreichische Metal-Szene scheint momentan echt im Aufwind zu sein: Seit einigen Jahren wird die Anzahl an hochqualitativen Bands dort immer höher, auch im „Untergrund“ regt sich einiges, und insbesondere aus Wien kommt eine Metal-Kombo nach der anderen ans Tageslicht.

So auch die 2010 gegründeten THIARY, die mit “Learn To Swim” – ein passender Titel für ein Debut – ihre erste EP hinlegen, deren Inhalt punktgenau in die Schnittstelle dessen passt, was momentan von oben genannten österreichischen Bands bevorzugt gespielt wird: Eine Mischung aus ein wenig Thrash, Metalcore und Melodic Death Metal, alles in ein druckvolles, modernes Klanggewand eingearbeitet. Das heißt bei THIARY zumeist: Melodisches Palm Mute- und Metalcore-lastiges Riffing, eine Menge Halftime Beats und viel fiedeliges Gitarrenspiel.
Alles ist hier grundsolide und auf gutem technischem Niveau eingespielt worden, jedoch macht sich dadurch, dass jeder Song praktisch von vorne bis hinten mit Melodien vollgepackt ist, zwar einerseits ein Wohlfühl-, andererseits auch schnell ein Gewöhnungseffekt bemerkbar, da es „Learn To Swim“ dadurch an Höhepunkten mangelt. Hier müssen die Österreicher einfach mehr Kontraste und Spannungselemente einbauen.
Auch hat ein Song wie „The Pilot Is Dead“ zwar eine verdammt coole Lead-Melodie, er erschöpft sich aber leider etwas in der vielfachen Wiederholung derselben. „The Excellence Of Execution“ klingt da insgesamt schon besser, da alles in allem abwechslungsreicher, während der stärkste Song auf der Platte wohl „Bury Hyde“ ist: Die konträr spielenden Gitarren, abwechslungsreiche Vocals und Keyboard-Samples sorgen hier für den Aha-Effekt, der dem Rest der Platte abgeht – wenngleich dieser trotzdem souverän und durchaus ansprechend klingt.

„Learn To Swim“ ist ein todsicherer Griff für alle Fans Wiener Metalcore-Bands wie Pandora’s Dawn oder den Melo Deathern Devastating Enemy. Zumindest mit erstgenannten dürfen sich THIARY auf jeden Fall messen lassen – die ein oder andere Länge hat sich im Songwriting zwar eingeschlichen, aber diese in der Zukunft zu minimieren, das sollte für das Quartett ein leichtes sein.

Keine Wertung

Publiziert am von Pascal Stieler

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