Lange war es ruhig gewesen um die Dänen von THORIUM, deren letztes Album “Unleashing the Demons“ noch aus dem Jahr 2002 stammt. Die einzigen Lebenszeichen waren ein Auftritt beim Party.San Open Air sowie eine 7“-EP namens „Cast from Hell“ im letzten Jahr. Eigentlich schon verwunderlich, wenn man bedenkt, dass die Jungs mit ihrem Album „Oceans of Blasphemy“ aus dem Jahr 2000 im Rock Hard zu den besten Newcomern gewählt wurden und auch ansonsten weltweit nur ausgezeichnete Kritiken einheimsten. Vielleicht liegt es auch daran, dass von der damaligen Besetzung mittlerweile nur noch Frontmann Michael H.Andersen (Ex-Withering Surface) und Gitarrist und Komponist Allan Tvedebrink (ebenfalls Ex-Withering Surface) mit von der Partie sind und der restliche Mob komplett ausgetauscht wurde.
Das muss aber nicht immer was Schlechtes bedeuten, denn neues Blut und frischer Wind hat sich schon oftmals positiv auf die Qualität ausgewirkt. So auch im Falle von THORIUM, die mit „Feral Creation“ ein saustarkes Death Metal Album abliefern. Zwar hat man den Todes Stahl hier nicht komplett neu erfunden oder revolutioniert, aber die Riffs darauf treten mächtig Arsch!
Bereits der Opener und Titelsong „Feral Creation“ beeindruckt durch viel Abwechslung und bietet viel Groove, als auch harmonische Soli und Blast Beats. Es hat aber auch den Anschein, dass Sänger Michael um einiges brachialer shoutet als noch in der Vergangenheit. Auf alle Fälle klingt er wie eine Mischung aus Gorefest´s Jan-Chris, Vader´s Peter und Deicide´s Glen, was eine Garantie für mächtig Druck sein dürfte.Vor allem solche oldschooligen Riffs wie dem bereits erwähnten „Feral Creation“, „Gates of Utumno“ (wer muss hier bei dem Titel nicht auch gleich unweigerlich an Morgoth denken?) oder das treibende „Unbound“ (hier zeigt sich Fronter Michael deutlich vielseitiger) wurden dazu geschrieben um Knochen zu zermalmen. Doch THORIUM können auch anders, was sie mit Songs wie z.B. „Into the Void“ beweisen, das einen deutlichen Grind-Anstrich besitzt. Oder „Sigil of Baphomet“, bei dem leichte Thrash als auch Black Metal Einflüsse durchschimmern.
Aufgenommen wurde „Feral Creation“ in den schwedischen Berno Studios (u.a. Amon Amarth oder The Haunted), wobei Jacob Hansen für den Mix zuständig war. Das Cover stammt übrigens, wie man unschwer erkennt, von Meister Dan Seagrave himself, der bereits durch Cover für Suffocation, Dismember, Evocation oder Pestilence mehr als positiv auffiel. Laut Bandinfo soll er sogar behauptet haben, dass das Artwork für „Feral Creation“ eines seiner besten sei, wobei ich hier nicht unbedingt mit ihm einer Meinung bin, denn da habe ich schon etliche Werke von ihm gesehen, die um einiges besser sind.Achja, wenn sich einer fragen sollte, woher der Bandname THORIUM stammt: Wer im Chemie-Unterricht gut aufgepasst hat weiß, dass dies ein chemisches Element (Symbol: Th / Ordnungszahl: 90) ist, welches nach dem Gott Thor benannt wurde und in Kernkraftwerken neben Uran zu den Primärenergieträgern gehört.Doch nun genug klug geschissen: Death Metal-Fans, die mehr auf Brachialität als auf technische Finesse stehen, sollten unbedingt mal in „Feral Creation“ hinein hören.
Wertung: 7 / 10