Review Thunderstone – Thunderstone

In letzter Zeit kam aus Skandinavien leider viel mehr Quantität statt Qualität auf dem Metal Sektor ins Rennen. Unzählige junge Bands, ein unüberschaubarer Markt an Neuveröffentlichungen… Diesen Vorwurf müssen sich auch Thunderstone aus Finnland gefallen lassen. Ursprünglich war das alles ja nur als Freizeitspaß gedacht, doch das Material war einfach zu gut, und so wurde mal eben ein Album aufgenommen – sagt Gitarrist und Frontmann Nino Laurenne. Und so Unrecht hat er damit gar nicht, denn Thunderstone beherrschen ihre Instrumente wirklich gut.

Neu erfunden wird der schnelle, melodische und powervolle Metal hier sicherlich nicht, aber das wollten die Jungs auch gar nicht. Schnelle Speedkracher wie der tolle Opener „Let The Demons Free“ oder das hymnenmäßige „Virus“ im Midtempo (wurde übrigens vorab als Single ausgekoppelt) sind hier auch ein Beweis für die vorhandene Abwechslung. „Me, My Enemy“ wurde als Promosong hergenommen und auf Samplern verschiedener Metal-Mags gepresst, und ist meiner Meinung nach auch einer der besten Songs des Albums und knallt richtig.

Die Tracks gehen größtenteils schön ins Gehör, man kann wunderbar mitbangen und kann sich auch an wirklich gelungenen Soli erfreuen. Mit achteinhalb Minuten ist „Will To Power“ ein fast schon epischer Track, der von ruhigen akustischen Passagen über knallende und stampfende Riffs bis hin zu schnellen Teilen viele Aspekte eines guten Songs in sich vereint, der durch die Tempiwechsel und Breaks noch zusätzlich an Feuer gewinnt. Bei „Like Father, Like Son“ nahm Timo Tolkii die Klampfe in die Hand, und verleiht dem Song einen Stratovarius-typischen Riffteppich – extrem schnell und gut! „Voice In A Dream“ ist ein langsam aber sicher vor sich hinstampfender Track, der ebenso wie die klasse Ballade „Spread My Wings“ – die glücklicherweise nicht kitschig ist und sich gegen Ende hin wunderbar in sich selbst hineinsteigert – wirklich gefallen.

Mit Thunderstone kann eigentlich ein Metalhead nichts falsch machen. Zwar nicht innovativ und auch kein Meileinstein (niemand braucht hier ein Album zu erwarten, dass sich mit Klassikern von Stratovarius, Iron Maiden oder anderen Ikonen des Metal) – aber zum Zwischendurch hören ein optimales Ding. Der Gesang ist auch wohltuend kein Falsetto, auch wenn hier manchmal gekreischt wird, aber das hält sich in Grenzen. Die Produktion könnte beim einen oder anderen Track noch etwas besser sein, die Drums sollten vielleicht noch etwas mehr in den Vordergrund gestellt werden… Doch im Allgemeinen ein klasse Album, das schon sehr erwachsen klingt und eine Menge Potenzial für die Zukunft verspricht und für mich eines der besten Power / Speed Alben des Jahres ist.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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