Gratulation an TOXOCARA: „Atmosfear“ hat sicherlich das fürchterlichste Intro, was ich dieses Jahr gehört habe – und zwar konkurrenzlos. Ein Album, seinerseits vollgepackt mit straightem Death Metal, mit einem derart schrillen Kinderchor einzuleiten, liegt zwar einerseits fernab von Konventionen, fällt hier aber unter das, was ich als Geschmacksverirrung bezeichnen würde. Es wäre eine deutlich bessere Alternative gewesen, einfach einen Song mehr zu schreiben. Aber vielleicht ist das auch zu viel verlangt.
Abgesehen von besagtem No-Go ist TOXOCARAs Debut gar nicht mal schlecht: Zwar wird hier absolut nichts geboten, was man nicht irgendwo schonmal gehört hätte, dennoch machen die einzelnen Tracks Spaß und sind geradlinig. Da sind die typischen Wechselspiele zwischen Blast Beat- und Midtempo-Drums, core-lastigere Riffs („Annihilation By The Angkar“ lässt mich an Whitechapel denken) und recht konventionelle, schwedische Gitarren. Die werden schonmal von einem Groove durchbrochen, hier und da ergänzen TOXOCARA die Chose noch durch elektronische Elemente, so zum Beispiel in „Moryty Holodom“. Ein Highlight auf „Atmosfear“ ist der rockige Track „Confessions By The Black Regiment“ – zusammen mit den rockigen Riffs machen Feekes heiserer Gesang und ein paar Gitarreneffekte einiges her.
Insgesamt stellt sich jedoch nach einer Weile eine gewisse Eintönigkeit ein, da eigentlich alle Songs auf „Atmosfear“ nach dem gleichen Muster gestrickt sind – wenngleich sie definitiv geschickt arrangiert und nicht langweilig sind, fehlt durchweg das letzte Quäntchen, das das Album zu etwas Besonderem machen könnte.
Die Sopranistin, die TOXOCARA für „The Red House Report“ engagiert haben, ist es in meinen Augen nicht, und dass das Album genauso endet, wie es begonnen hat, ist ebenso eher suboptimal, aber wer auf Bands wie Suffocation steht, sollte hier trotzdem mal ein Ohr riskieren.
Wertung: 6 / 10