Eisregen-Musiker scheinen unter ständiger Unterbeschäftigung zu leiden, denn mit dem TRANSILVANIAN BEAT CLUB schicken sich wieder einmal Musiker der Thüringer aus dem Fleischhaus an die Metalszene zu beglücken. Diesesmal handelt es sich um Yantit, der sich um Gesang und Gitarrenarbeit kümmert sowie Theresa an Klavier und Bratsche. Namenhafte Gastmusiker wie Martin Schirenc von den österreichischen Sickos Pungent Stench und DF von Eisregen, sowie die Tatsache, dass „Willkommen im Club“ wie die Hauptband Eisregen selbst im Studio-E unter der Aufsicht von M. Stock produziert wurde, machen zuersteinmal richtig Lust auf das Album.
Und tatsächlich, mit den Stücken „Anflug“ und „Transilvanian Beat Club“ startet man wirklich nicht schlecht. Die Mischung aus Ewigheim, Eisregen und einigen älteren Black Metal Bands, welche mit einer Priese Rock n` Roll abgeschmeckt wurde, klingt interessant. Vor allem das Klavier im Hintergrund und die deutschen Texte, die laut Promosheet unter anderem auch von den besonderen Vorteilen des Wodkas und seinen Nebenwirkungen erzählen, erfreuen den Hörer. Der bei Leibe nicht allzu ernste Anspruch von TBC, so die mit Absicht zweideutig gewählte Abkürzung des Projekts, wird durch das nun folgende „Wodkavampir“ unterstrichen. Zum Feiern wirklich keine schlechte Musik, doch so langsam bekommt man den leichten Verdacht, dass alle Songs ziemlich ähnlich gestrickt sind. So klingen das eigentlich nicht schlechte „Im Wald“, „Transilvaningen“ und „Sex, Schnaps und Rock n Roll“ im Großen und Ganzen wie die vorherigen Tracks auf dem Album und bieten leider recht wenig Abwechslung. Trotzdem muss man dem TRANSILVANIAN BEAT CLUB eine gewisse Eigenständigkeit zuschreiben, denn der Stilmix ist nicht nur ziemlich einzigartig, sondern auch noch absolut party-tauglich und musikalisch bewegt sich eigentlich alles im grünen Bereich. So möchte man am liebsten bei Songs wie „66sexy Mama“ und „Wodkapolka“ zum nächstbesten Wodka greifen, eine möglichst heruntergekommene Spelunke aufsuchen und mal ordentlich die Sau rauslassen.Im krassen Kontrast dazu findet man dann als abschließenden Titel eine Coverversion des Darkthrone-Klassikers „Transilvanian Hunger“, der vom Titel her natürlich perfekt zur Band passt. Wie auch schon bei den eigenen Songs wird Black Metal mit einer großen Portion Rock n` Roll gemischt und machen es zu einem wirklich geilen Coversong, bei dem die Band es versteht nicht nur stur nachzuspielen sondern dem Lied ihre eigene Note zu verpassen. Für mich das eigentliche Highlight auf dem Album.
Das große Manko des TRANSILVANIAN BEAT CLUBs ist sein eigentlich genial verrücktes musikalisches Konzept, welches leider innerhalb der zehn eigenen Stücke kaum Abwechslung erfährt. So beginnt das Album zur Mitte hin leider ziemlich monoton zu werden. Mit etwas alkoholischer Unterstützung tut dies der Vampir-Party aber mit Sicherheit keinen Abbruch, denn die CD ist einfach „Sex, Schnaps und Rock n` Roll“, um es mit den Worten der Band auszudrücken. Highlight bleibt trotzdem die Coverversion „Transilvanian Hunger“, die mich wirklich begeistern kann.
Wertung: 5.5 / 10