Review Trappazat – From Dusk Till Dawn

  • Label: High Roller
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Heavy Metal

Wenn ich „From Dusk Till Dawn“ höre, denke ich in allererster Linie an einen kultigen Film von Robert Rodriguez und Quentin Tarantino. Und wenn ich mir das Artwork des ebenso benannten Albums von TRAPPAZAT ansehe, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass sich der betreffende Cover-Künstler hat von diesem Film inspirieren lassen. Mit den Inhalten der Stücke kann es allerdings nichts zu tun haben, denn diese wurden von der Band bereits 1989 geschrieben, allerdings nicht veröffentlicht.
High Roller Records haben dieses fast 23 Jahre alte Material irgendwie ausgegraben, und so erblickt „From Dusk Till Dawn“ nun doch noch das Licht der Welt.

Das Intro des Titeltracks gehörte sicherlich nicht zum ursprünglichen Material, den es hört sich so an, als würde gerade jemand in der berüchtigten Film-Bar Titty Twister ankommen. Danach übernimmt traditioneller Heavy Metal der alten Schule die Hauptrolle. TRAPPAZAT sind noch stark von der NWoBHM beeinflusst, obgleich diese Ende der 80er weitestgehend abgeklungen war. Den Stil kann man irgendwo zwischen Bands wie Saxon, Tokyo Blade und Def Leppard festmachen.
Die Stücke sind geradlinig und halten sich trotz teilweiser Laufzeiten von über sechs Minuten kaum mit Rhythmus- oder Intensitätsänderungen auf. Die obligatorischen Instrumentalparts sind allerdings technische Leckerbissen. Die Rhythmusarbeit könnte manchmal präsenter sein und etwas mehr Punch haben. Der Sound ist stark auf die Gitarren zugeschnitten. Allerdings muss ich zugeben, dass hier Brian Meacham und Andrew Deans eine variantenreiche und virtuose Vorstellung abliefern. Sänger Paul Britton hat eine klare Stimme in halbhoher Lage und erinnert mich einige Male an John Deverill (ex-Tygers Of Pan Tang) oder auch Alan Marsh (ex-Tokyo Blade).
Die Stücke gehen im Gros gut ins Ohr. Sie bauen auf melodische Leads, die in gut erarbeitete Höhepunkte münden. Gerade das als Opener platzierte „From Dusk Till Dawn“ ist eigentlich ein bisschen belanglos. Da schieben TRAPPAZAT im weiteren Albumverlauf mit „I Am D.O.A.“, „Can’t Stand The Heat“, „Breakout“, „Soldiers“ oder „First Born“ ganz andere Eisen ins Feuer. Diese sind wirklich richtig gute Stücke, um die es schade gewesen wäre, wenn man sie nicht der Allgemeinheit zugänglich gemacht hätte.

Dank High Roller Records kommt man aber nun in den Genuss dieser Kompositionen. TRAPPAZAT haben mit „From Dusk Till Dawn“ ein insgesamt gutes Old-School-Metal-Werk produziert, das Anhänger der NWoBHM, und hier wiederum besonders die Freunde technischer Gitarrenfinessen, ansprechen wird.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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