ULVHEDNER und GALDRER, zwei Neulinge, obwohl zumindest erstere schon seit geraumer Zeit existieren. Beide Gruppen haben vorher noch nichts veröffentlicht; na gut, ULVHEDNER ein Demo, dieses enthielt jedoch genau dieselben Stücke wie auf vorliegender Split-CD. Beide Bands sind hier mit jeweils fünf Stücken vertreten.
Den Anfang machen ULVHEDNER, welche übrigens eine längere Spielzeit als GALDRER haben. „Svartavatn“ beginnt durch die Boxen rumpelnd und zeichnet sich auf den ersten Blick durch normalen, guten Black Metal aus, wäre da nicht das Keyboard. Keine Sorge, ich schreibe nicht, dass es stört, es gefällt nämlich. Das Quintett aus Norwegen hat es verstanden wie man ein Keyboard möglichst wirkungsvoll einsetzt. So untermalt es die Klänge hier nur sachte und verleiht der Musik dadurch eine mystische Grundlage, die man als gelungen bezeichnen darf. Grundsätzlich machen die Jungs in „Svartavatn“ ihre Sache gut, das Lied weiss zu gefallen, besonders als dann später ein kurzes Intermezzo, welches aus klarem Gesang und einem sehr wohlklingendem Riff besteht, in den Song hineinfällt und ihn noch einmal aufwertet. Dieses hohe Niveau wurde gehalten, „…Atter Er En Ny Tid Omme“ wartet mit gut gespieltem Black Metal auf, der ebenfalls seine Prägung durch ganz besonder verzaubernde Riffs und Einlagen wie beispielsweise Akustikgitarren erhält. Ganz besonders hervorheben möchte ich noch einmal den Bass, welcher wunderbar zur Geltung kommt und den Hörer so betören darf. Das letzte Stück von ULVHEDNER, das Titellied, ist instrumental und ein reiner Ohrenschmaus. Voller Mystik, Sehnsucht und Atmosphäre erklingt dieser irgendwie sonderbare Song, der den Hörer hinfortzieht zu Welten jenseits der rationalen Gedankenwelt. Von Durchlauf zu Durchlauf entfacht „Ferdasyn“ eine immensere Wirkung, erst nach und nach zeigen sich alle Einzelheiten und lassen mich diesen Teil abschliessen mit: Ich freue mich auf mehr Material, absolut grandios für ein mehr oder weniger Debüt (8 Punkte).
GALDRER stellen nur drei wirkliche Stücke vor, „Norrøn Himmel“ und „Frost“ sind nämlich eher etwas wie Intro bzw. Outro. Die wirklichen Tracks sind wohlklingend, so wurden auch hier hervorstechende, tragende Melodiebögen verwendet, die jedoch im Vergleich mit ULVHEDNER nicht obsiegen können. Die Norweger spielen für ein Debüt wirklich gut, schön konstruierte Lieder, die ebenso famos intoniert wurden. Doch dieser Fakt alleine genügt nicht, da man ein wenig mehr auf Abwechslung hätte setzen sollen in Verbindung mit einer tieferen Atmosphäre. So bleibt ein gelungener Eindruck, man kann sich „Trolldomsanger“ durchaus anhören und diesen Teil der Split gut finden (7 Punkte).
Ich denke jedoch, dass man der Band keinen Gefallen tat, sie hinter ULVHEDNER zu setzen, da diese die Messlatte zu hoch gelegt haben. Nunja, was bleibt, ist eine überzeugende Split, beide Bands stellen ihre Qualitäten zur Schau, die eine wirkt schon sehr ausgereift, die andere scheint auf dem besten Weg dahin.
Wertung: 7.5 / 10