Laut Promozettel von Pulverised Records läuten die Schweden von VANMAKT mit ihrem Debütalbum „Vredskapta Mörkersagor“eine, ich zitiere, „New era of satanic music“ ein. Ich könnte jetzt zeilenlang um den heißen Brei herumreden und versuchen, Beweisefür eine solch gewagte Aussage zu finden. Aber wozu? Lieber will ich ehrlich sein und eines sofort klarstellen:Eine neue Ära wird dieses Album nicht einläuten, denn dann müssten davor schon einige hundert neue Zeitalter satanischer Tonkunst eingeläutet worden sein.
Woran das liegt? Naja, VANMAKT klingen kein bisschen anders als andere Herren aus dem schwedischen Knüppelsektor, der einzigeUnterschied ist, dass noch ein paar richtig schmalzige Keyboardwände in das Klanggeschehen eingearbeitet würden. Aber auchdas macht sie keineswegs zu Individualisten und Revolutionären der schwarzen Tonkunst.Die Musik auf „Vredskapta Mörkersagor“ setzt sich in erster Linie aus extrem dissonanten Gitarrenläufen mit technischem Einschlag, steril produziertem, charakterlos dahinrasendem- und polterndem Schlagzeug und sehr an DARK FUNERAL erinnerndem Gekreische und gelegentlichen Growls zusammen. Ich denke, jetzt müsste man ein ungefähres Bild im Kopf haben. Fügt man jetzt noch in Gedanken ein paar vertracktere, schleppende Parts und obengenannte kitschtige Keyboards dazu, dann weiß man, wie VANMAKT klingen.
Und sie klingen erstaunlicherweise nicht mal schlecht. Nach dem ziemlich einfallslosen Intro „The First Key“ legen die Herren mit „Sanguine Craving“ ordentlich los. Die Gitarren braten in bester Schweden-Manier ordentlich schräg vor sich hin, das Schlagzeug katapultiert einen mitten ins Getöse. Anfangs macht die ganze Nummer noch ziemlich Spaß, denn sie sägt sich ohne Umstände und außerordentlich komfortabel in die Gehörgänge. Aber spätestens nach dem vierten oder fünften Track macht sich eine leichte Langeweile breitund es wird einem bewusst, wie oberflächlich und gefühllos dieses ganze Album ist. So sind die Jungs letzten Endes nicht einmal in der Lage, wirklich gute Unterhaltung zu bieten. Es klingt zu ungewürzt, zu stereotyp und zeigt viel zu schnell Abnutzungserscheinungen. Da helfen auch die eingestreuten Death Metal Riffs wenig, genauso wie die elektronischen Einsprengsel.
Was sage ich zu einem Album wie diesem hier? Die Jungs sind technisch wirklich in sehr guter Form, das ganze klingt präzise und druckvoll. Und zu alldem handelt es sich hierbei auch noch um ein Debüt. Spielraum nach oben ist reichlich vorhanden. Mehr Gefühl, mehr Ideen, mehr Überraschungen- das wäre der wichtigste Schritt in Richtung“eigener Stil“. Wer jedoch an kalter, pfeilschneller und leichtverdaulicher Black-Metal-Kost Interesse hat, kanndieses Album antesten. Es könnte dem einen oder anderen ja die Wartezeit bis zum nächsten Streich von Dark Funeral verkürzen, wer weiß.
Wertung: 5.5 / 10