Eine sehr erfrischende und abwechslungsreiche Platte haben Voltage aus Bayern mit ihrem 33-Minüter „Buried Nation“ zusammengeschraubt. Seit 1994 gibt’s diese Band schon, hier sind also auch keineswegs Anfänger am Werk, was man auch merkt.So richtig einordnen lassen will sich Voltage auch nicht, dafür ist ihre Musik zu vielseitig. Mit einer Mischung aus Thrash und Heavy Metal kann mans aber wohl passabel beschreiben.
Der Opener „Too Far“ ist gleich die härteste und schnellste Nummer der Scheibe, lupenreiner und old schooliger Thrash Metal mit Banggarantie der Marke Testament wird hier geboten. Der folgende Titeltrack ist dagegen aus ganz anderem Holz, dieses Stück ist straighter Heavy Metal im Midtempo mit einem starken Mitgrölrefrain. Hier ist die Stimmung auch durchgehend düster gehalten.
Keine Speed-Nummer, aber etwas schneller ist „No Friend Of Mine“. Hier ist vor allem der Gesang tiefer und brutaler als bei den beiden ersten Stücken, hier könnten die Vocals auch einer Death Metal Band ganz gut stehen, auch wenn’s kein Growlen ist. Hier gefällt mir vor allem das melodische Gitarrenspiel und der wieder sehr starke Refrain, die Stimmung ist hier eher recht melancholisch, was sehr gut gelungen ist. Mein persönlicher Favorit der CD.
Bei den ersten drei Tracks konnte man noch Stefan Gebhardt als Sänger hören, bei den drei nächsten Songs ist es der wohl neue Sänger der Band Uwe Igel. Qualitativ nehmen sich beide nicht viel, denn der eine wie der andere ist ein guter Sänger dessen Stimme wunderbar zur Musik von Voltage passt.
Das treibende „The Sun“ bringt wieder mehr Härte ins Spiel, der Song wirkt auch irgendwie aggressiver als die vorhergehenden. Das gleiche bei „Nostalgia“, auch hier kommt die Musik wieder aggressiv und wütend rüber, liegt wohl am Sänger. Auch hier merkt man wieder, das Voltage viel Wert auf gute Melodien legen.
Etwas aus dem Rahmen fällt das sehr balladeske „Follow Me“, bei dem Uwe Igel seine ganze Stärke so richtig ausspielen kann. Ein bisschen erinnert mich der Track von der Instrumentierung her an die Iced Earth Balladen, „Follow Me“ hat aber trotzdem einen ganz eigenen Charakter. Schönes Lied.
Beim Rausschmeißer „Darkness 2“ hat Stefan Gebhardt nochmal einen Auftritt am Mikro. Der Song geht wie der Opener direkt nach vorne los und ist ein würdiger Abschluss für „Buried Nation“.
Wie schon am Anfang gesagt, ist es erfrischend, zwischendurch mal eine Band zu hören, die ganz eigenwillig ihren Weg geht und sich nicht an Normen und Standards hält. Allein schon dafür hätten sie mehr Aufmerksamkeit und Bekanntheit verdient, erst recht weil die Musik auch noch gut ist. Produktionstechnisch hätte man hier vielleicht noch etwas mehr rausholen können, da es aber selbst finanziert ist, kann man nicht meckern. Auch optisch machts was her, so kann ich im Endeffekt nichts wirklich negatives berichten.
Wertung: 7.5 / 10