Review Vore – Gravehammer

  • Label: AFM
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Death Metal

Wurde auch mal wieder Zeit, dass von irgendwo eine Death-Metal-Fraktion aus den Vereinigten Staaten ein neues Album auf den Markt wirft. Zwar gab es das von Dying Fetus dieses Jahr schon, ein weiteres kann jedoch nicht schaden. Daher packen VORE ihr drittes Album mit dem vielsagenden Titel „Gravehammer“ aus der Tasche.

Das können sie laut sagen. Die Riffarbeit ist wohl absichtlich recht primitiv gehalten – simpelste Power-Chord-Orgien bestimmen zumeist die Rhythmusarbeit. Das kann man einerseits geradlinig nennen – andererseits auch „monoton“. Gerade „The Cruelest Construct“ und der Titeltrack sind dafür die besten Beispiele. Variabilität ist nicht die Stärke von VORE. Dafür gibt es an vielen Stellen zumindest ausladende, oft als Sweep Picking gespielte, Soli zu hören, die zu gefallen wissen. Und wenngleich mehrere Songs nicht einen einzigen Tempowechsel beinhalten, so integrieren VORE doch hin und wieder mächtige Grooves, zum Beispiel in „The Unseen Hand“. Das geht richtig in die Nackenmuskeln. Mit den tonnenschweren Riffs, die „The Claw Is The Law“ prägen, könnte man genauso gut einen LKW niederwalzen.
Hier zeigt sich allerdings auch das Hauptproblem von „Gravehammer“: VORE-Songs bestehen aus simpelsten Riffs, die nie über den fünften Bund hinausgehen – die Band strapaziert den Geduldsfaden eines jeden Hörers außerdem durch deren oft elend lange Wiederholung ganz gehörig. In besagtem Lied dauert es geschlagene 80 Sekunden, bevor die Amerikaner meinen, dass man sich das Drei-Power-Chords-Vier-Single-Notes-Riff gemerkt hat, das freilich noch zig weitere Male in dem mit acht (!) Minuten viel zu zähen Stück wiederholt wird.

Im Prinzip wäre bei „Gravehammer“ auch nach 25 bis 30 Minuten alles gesagt. Dass es letztendlich 52 sind, spricht normalerweise für ein Album, in diesem Fall aber dagegen – denn in ersterem Fall könnte man wenigstens argumentieren „Okay, eine halbe Stunde Abrissmukke ohne viel Abwechslung, geht ganz gut“. So aber heißt es „Eine knappe Stunde Abrissmukke ohne Abwechslung“ – das ist im Endeffekt doch etwas langweilig.

Wertung: 5.5 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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