Review Wintermoon – Sorrow & Hate

  • Label: Seelenkrieg
  • Veröffentlicht: 2005
  • Spielart: Black Metal

„Sorrow & Hate“ heisst das Debüt von WINTERMOON, welches auf 200 Einheiten limitiert ist. Hat man nun zunächst wie ich nur das bis dato letzte Werk des Duos gehört, so wird man auf einige musikalische Veränderungen aufmerksam werden, wenngleich sie natürlich im engen rahmen Black Metals alter Schule vorgenommen worden sind. Doch dazu später mehr. Weiterhin wird man bemerken, dass der Erstling von WINTERMOON weniger Stücke inkludiert, dafür aber länger ausfällt. Dies wurde auf „Arroganz“ anders gehandhabt, was nur für sich genommen eventuell kein positives Signal bedeutet.

Dieser Eindruck täuscht aber glücklicherweise, um die falsche These meinerseits direkt zu entkräften. Grundsätzlich fallen die Stücke auf „Sorrow & Hate“ nicht so offensiv aus wie es beim Nachfolger der Fall ist, sie sind schwermütiger und schleppender gehalten. Dem Gesang hätte vielleicht ein aggressiveres Auftreten nicht geschadet, obwohl sein monotones, kaltblütiges Agieren auf „Sorrow & Hate“ sicher ebenso seine Reize hat. Nur bleibt zumindest im Hinterkopf der Eindruck, dass die Band hier noch mit mehr Inbrunst etwas Besseres hätte erreichen können. Am Anfang von „Necropolis“ wird dies besonders deutlich, da Argathon ganz kurz intensiver krächzt, was definitiv zu gefallen weiß. Außerdem wird an den explizit schleppenden und leicht verzweifelten Stellen deutlich, dass ein emotionsreicherer Gesang nicht die schlechteste Lösung gewesen wäre. Ansonsten werden verzerrte Gitarren und ein im Hintergrund schepperndes Schlagzeug aufgeboten, welche sehr homogen wirken. Das Album ist leicht dumpf und monoton gehalten, brilliert eher durch seine Schlichtheit und ist sehr kohärent.
Im Laufe der Zeit wird aber auch deutlich, dass man die auflockernden Parts, wie sie öfters zu vernehmen sind, häufiger hätte einflechten sollen. So entsteht bei „Thousand Tears of Sorrow (the Beginning of the End)“ im Laufe der Zeit der Eindruck, weniger wäre mehr gewesen. Glücklicherweise – so möchte man da sagen – weisen die weiteren Stücke allesamt eine so dichte Atmosphäre auf, dass dieser Makel nie so derart eklatant ersichtlich ist. Nunja, dafür enthält dieser Track auch eine der meiner Meinung nach interessantesten Melodien des Albums, was die Sache wieder egalisiert.

Insgesamt betrachtet haben WINTERMOON ein gelungenes Debüt hingelegt. Es fehlt hier nicht mehr an vielen Dingen, welche die Band in höhere Güteebenen vordringen lassen würde. Insofern gibt es nichts weiter zu erwähnen; das damit angesprochene Publikum wird höchst zufrieden sein, wobei auch diejenigen, welche Black Metal neuerer Spielart favorisieren, durchaus mal reinhören sollten. Im Vergleich zum Werk des Vorgängerprojektes Necroccult übrigens ein definitiver Fortschritt in Richtung Selbstständigkeit.

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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