Review Zero Illusion – Oblivion

  • Label: Sound Pollution
  • Veröffentlicht: 2011
  • Spielart: Heavy Metal

Aus Schwedens offenbar unbegrenztem Bandpool schwebt hier das Album einer Truppe auf den Tisch, von der ich bislang noch gar nichts gehört habe. ZERO ILLUSIONS hatten 2007 ihre erste EP veröffentlicht und ein Jahr später das Debut-Album „Enter Eternity“. Nun haben sie also den zweiten Longplayer „Oblivion“ am Start, und damit – soviel kann ich vorwegnehmen – werden sie sicherlich ins Augenmerk der Hard&Heavy-Gemeinde treten.

Die Aussagen, welche Musik ZERO ILLUSION machen, differiert von Fall zu Fall ziemlich. Von Hardrock ist hier die Rede, von Heavy Metal da und Dritte sprechen von Progressive Metal. Fakt ist, dass von allen Genres Elemente in den Sound der Schweden einfließen. Die Riffs und Grundmelodien sind vom traditionellen Heavy Metal geprägt, die Konstrukte sind mitunter vielschichtig wie beim Progressive Metal, während die recht catchy Höhepunkte eine Remineszens zum Hardrock ziehen.
Bereits der Opener „Alive“ beinhaltet all diese Merkmale und kann mit der eigenwilligen Mischung aber sehr gut punkten. Besonders der hymnische Songhöhepunkt ist vom Feinsten. „Rise To The Challenge“ ist vom toughen Aufbau dem US-Metal ähnlich, aber auch hier bringen dezente Wechsel immer wieder Spannung ein. Das groovige „Who Are You“ glänzt mit den inspirierten Riffs und einen tollen Refrain, während das mächtige „Son Of The Devil“ eine düstere Atmosphäre initiiert.
Diese vier Stücke erwähne ich mal stellvertretend für die Qualität, die den Hörer auf dem gesamten Album erwartet. Da ZERO ILLUSION insgesamt abwechslungsreich zu Werke gehen – mal groovig, mal verschachtelt, dann wieder geradlinig und eingängig oder auch etwas emotional – kommt nie Langeweile auf. Ein gutes Songwritinglevel zieht sich durch die gesamte Scheibe.
Auch handwerklich liefern die Schweden starke Arbeit ab. Das Werk klingt wie aus einem Guss und kann mit einer kraftvollen Produktion aufwarten. Explizit muss aber noch erwähnt werden, dass ZERO ILLUSION einen Wahnsinns-Sänger in ihren Reihen haben. Was für eine Stimmpower, was für eine Ausdruckskraft! Und mit seinem rauen, aber trotzdem melodischen Timbre kann Björn Asking zudem die Höhepunkte klasse ausreizen. Und bei den hymnischen Chorälen (besonders bei „Call Of Duty“) kriege sogar ich noch eine angenehme Gänsehaut (oder Entenpelle sagt man wohl in anderen Ecken Deutschlands).

„Oblivion“ ist ein sehr gelungenes Album an der Schnittgrenze dreier Genres. Ich stufe das Werk zwar jetzt unter Heavy Metal ein, weil ich glaube, dass die Anteile leicht überragen, doch sollten auch Hardrocker und Progressives die Augen danach offen halten. Es lohnt sich für alle Hörergruppen.

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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