Review Zoax – Zoax

Aus London kommt eine Band, die auf den Namen ZOAX hört und nach zwei EPs jetzt das selbstbetitelte Debütalbum vorlegt. Die Musik soll Riffs beinhalten, die heavy genug sind um die Welt aus den Angeln zu heben und mehr Haken vorlegen, als es eine Nacht mit Mike Tyson vorweisen könnte. So möchten sie Musik voll von Leidenschaft und Leben erschaffen. Erreichen sie dieses Ziel auf ihrem ersten Longplayer?

In das taktgebende Post-Rock-Konstrukt mischt die Band allerlei weitere Elemente, die von Punk, über Hardcore und Screamo bis hin zu Jazz und Soul reichen. Was daraus entsteht ist oftmals ein wirr-anmutender Mix aus ruhigen und härteren Passagen („Devil Dance“) oder Metalcore, der mit angezogener Handbremse zu agieren scheint („Roses All The Way“). Trotz allem hat das Quintett eine nicht minder wichtige melodische Schlagseite in ihre 12 Kompositionen verpackt, die das Hören derselben immens erleichtern. Gerade auch das Wechselspiel von Screams und Klargesang erhöht den Faktor Eingängigkeit um einige Nuancen, wenn die Herangehensweise in dieser Ausprägung natürlich keine neue ist. Ob es einleitende akustische Gitarren in der Halbballade „The Wave“ sind, die knapp nach der Hälfte unerwartet an Härte zulegt oder stakkato-artige Riffs zu Tage treten („Good Times“), eines haben alle Songs von ZOAX gemeinsam: Ihnen wohnt eine schier ungeheure Energie inne, die sich fast ohne Umschweife auf den Hörer überträgt. Auch die doppelte Gitarrenarbeit tut dazu ihr übriges, scheint doch ein blindes Verständnis für die diversen Momente und ihre verschiedenste Ausprägung zu bestehen. Allgemein setzen die Briten die richtigen Akzente an den passenden Stellen. Mit diesem feinen Gespür wird das Tempo angezogen oder gedrosselt, werden auflockernde Elemente wie Fingerschnippen („Good Times“), ein jazziges Gitarrensolo („Mirrors“) oder ambientartige Sequenzen („King And Queen“) eingebaut.

ZOAX machen auf ihrem Debütalbum vieles richtig, was man jedem Musiker wünschen würde. Zwischen Post-Rock und Screamo versprühen sie nicht nur Charme und Energie, sondern ziehen schlicht und ergreifend ihren Stiefel durch. Dabei ensteht auf den ersten Blick keine leichte Kost, die sich aber bei genauerem Hinhören zu einem durchdachten Musikkonstrukt entwickelt. Die fünf Londoner sind auf einem guten Weg, der für Musikfreunde, die ihren Post-Rock gerne in aufgepeppter Variante hören, 40 intensive und eigenständige Minuten bietet.

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Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von Christian Denner

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