Benny von Luna Field war diesmal mein Interviewpartner.
Luna Field sind eine überaus vielversprechende Black/Death Metal Kapelle, die ihr unbedingt mal antesten solltet… Klickt doch mal auf das Logo ein bisschen weiter unten und schaut euch auf ihrer Homepage ein wenig um.
Euer Debütalbum „Close To Prime“ ist jetzt auch schon fast ein halbes Jahr auf dem Markt. Wie habt ihr allgemein die Reaktionen darauf mitbekommen und wie zufrieden seid ihr damit?
Die Reaktionen auf „Close To Prime“ waren überraschend positiv, nicht nurhier in Deutschland, sondern auch in Europa (aus den USA haben wir nurvereinzelt Reaktionen mitbekommen). Insgesamt sind wir daher zufrieden,immerhin konnten wir uns bereits mit unserem Debut Album einen kleinenNamen machen.
Mit der Arbeit von unserem Label sind wir ganz und gar nicht zufrieden.Bei Bands wie Mayhem und Carpathian Forest ist zwar klar, dass sich derSchwerpunkt der Labelarbeit hierauf konzentriert, aber eine gänzlicheVernachlässigung der anderen Bands ist nicht akzeptabel – zumindestnicht für uns. Ihre Arbeit beschränkte sich nur auf eine zaghafteWerbung in Europa und den USA. Zu wenig für eine Band, die viel vorhat.Wir sind daher gerader auf der Suche nach einem neuen, seriösen Label,dass hundertprozent hinter den gemeinsamen Zielen der Band steht. Ichbin aber zuversichtlich, was das betrifft.
Die Songs auf „Close To Prime“ sind ja allesamt schon etwas älter und ihr wart ja selbst auch nicht so ganz mit dem Sound zufrieden, oder? Warum konntet ihr die Songs nicht nochmal aufnehmen, als ihr den Plattenvertrag bekommen hattet?
Das stimmt. Der Sound war nicht zufriedenstellend. Eine erneute Aufnahmenach unserem Deal war allerdings aus finanziellen Gründen nicht möglich- zumindest nicht von Labelseite.
Wie laufen die Arbeiten an euerem zweiten Album? Seit den Aufnahmen 2001 wart ihr bestimmt nicht ganz untätig. Kannst du schon etwas über die neuen Songs erzählen?
Die Vorbereitungen zum zweiten Album laufen auf Hochtouren. Aufgenommenwird im Mastersound Studio unter Leitung von Alex Krull (Atrocity) -dafür ist der komplette April vorgesehen.
Verraten möchte ich aber nur soviel: es wird kein Nachfolgealbum! Luna Field wird sich ab Januar 2004 in einem völlig neuen Bild präsentieren- nicht nur äußerlich, sondern auch, was die Musik betrifft. Die Songssind ausgereifter, Death Metal lastiger und wer uns kennt wird wissen,dass die neuen Songs auf jeden Fall auch militanter ausfallen werden.
Stilmäßig brecht ihr auf euerem Debüt so ziemlich alle gängigen Regeln der extremen Musik und vermischt aggressiven Death Metal mit atmosphärischem Black Metal – find ich gut, dass ihr euch nicht an ungeschriebenen intoleranten Musikgesetzen orientiert und all das vermischt! Wie wird das in Zukunft aussehen? Auf „Close To Prime“ finde ich, ist der Black Metal Anteil ein bisschen größer.
Vielen Dank. Unsere Motivation ist nicht ein bestimmter Stil, sondernvielmehr die Musik selbst. Insofern spielt es für uns keine Rolle, wiehoch der Anteil der Stilarten ist. Wenn ein Song gut ist, ist er gut -insofern ist es also entscheidend wie und nicht nach was ein Songklingt.
Die beiden Klavierinstrumentals auf dem Album passen wunderbar ins Konzept, wie ich finde… Ich hoffe doch, auch in Zukunft wird so was in der Art wieder dabei sein. Wie kamen die Instrumental-Stücke eigentlich zu stande?
Ob ein Klavierstück auch auf dem nächsten Album zu hören sein wird, istnoch nicht sicher. Auf „Close To Prime“ erfüllt es den Zweck der Trennungzwischen den Death- und Black Metal lastigen Songs bzw. der Trennungzwischen den zwei inhaltlichen Einheiten.
Warum habt ihr an Merchandise nur ein Girlie-Shirt und kein übliches Shirt im Angebot? Ich will mir nicht vorstellen, dass sich euere männlichen Fans in so ein Teil zwängen werden ;-)
Wir wurden schon oft danach gefragt und nein – bis auf eine Ausnahme,die ich selbst gesehen habe – werden sich unsere männlichen Fanswahrscheinlich nicht das Girly-Shirt überziehen. Wir hatten damalsGirly-Shirts gewählt, weil es vor allem aus der weiblichen Bevölkerungeinige Anfragen gab. Da sich die finanzielle Lage nicht sonderlichverbessert hat und das Label hierfür auch keine Unterstützung vorsieht,gibt es momentan noch keine „normalen“ Shirts. Ich versichere aber allenLunatics, dass wir darum bemüht sieht, euren Wünschen nachzukommen.
Wie war die Erfahrung, zusammen mit einer erfahrenen Fotografien zu arbeiten? Hat’s euch Spaß gemacht, mal richtig professionell zu arbeiten auf dem Gebiet?
Großartig. Ich denke es war für alle Bandmitglieder eine gute Erfahrung.Teilweise zogen sich die Aufnahmen zwar die ganze Nacht bisSonnenaufgang hin, doch es hat sich absolut gelohnt. Herausgekommen istein wirklich sehenswertes Ergebnis, dass dem neuen Image von Luna Fieldauf jeden Fall gerecht wird.
Erzähl mir doch mal, warum euer entworfenes Cover nicht auf die endgültige Pressung der CD gekommen ist. So wie ich das gelesen hab, müssen das irgendwelche unglücklichen Kommunikationsfehler gewesen sein… Was macht ihr jetzt mit dem Artwork, verwendet ihr das später noch, oder gefällts euch gar nicht mehr?
„Unglückliche Kommunikationsfehler“ ist noch milde ausgedrückt. Vielmehrwürde ich es als bloße Unfähigkeit bezeichnen, die dafür gesorgt hat,dass das Cover von „Close To Prime“ komplett schwarz ausgefallen ist. EinBlack-Album war nie geplant. Ironischerweise findet es bei den Fans aberAnklang.
Euch gibt’s ja schon seit 1998. Was habt ihr die ersten drei Jahre lang gemacht, bis ihr die ersten Songs aufgenommen habt? Habt ihr wie so viele andere Bands mit dem Spielen von Coverversionen angefangen?
Die ersten drei Jahre waren hauptsächlich eine Kennenlern- undEinspielphase. Sie war wichtig für das heutige Bandgefühl und für dengemeinsamen Willen der Band. Ich denke in diesen drei Jahren haben wirdie Disziplin von Luna Field Wir haben von diesen Gigs eigentlich nur positive Erfahrungen
mitgenommen. Vor ein paar Tagen haben wir wieder mit Mystic Circle inAalen gerockt. Geiles Konzert, mit geiler Stimmung! Man kann viel vonanderen lernen, wenn man weiß, wie der andere zu betrachten ist.Vernachlässigt haben wir uns eigentlich nie gefühlt. Ganz im Gegenteil.Manchmal standen wir sogar im Vordergrund und die Reaktionen sind so gut,dass wir manchmal sogar mehr verkaufen können, wie eine Band, diebereits durch die ganze Weltgeschichte getourt ist. Ich rate daherjedem, uns einmal live aufzusuchen! entdeckt. Coversongs haben wir allerdingsnoch nie gespielt. Es war von Anfang an klar, dass man selbst Schöpferspielen wollte.
LIVE. LIVE. LIVE. Das ist das Motto der Band, könnte man sagen. Wirversuchen, soviel Livepräsenz wie möglich zu zeigen. 2004 werden wirmehr spielen, als in jedem anderen Jahr zuvor – sowohl Clubgigs, alsauch Festivals. Ich denke, wer uns einmal live gesehen hat, kann nichtmehr genug bekommen von The lunatic World.
Ihr habt ja schon zusammen mit Bands wie Mystic Circle, Belphegor oder den Apokalyptischen Reitern gespielt. Seid ihr da von den Bands und Veranstaltern gleichwertig behandelt worden oder eher ein bisschen vernachlässigt, oder waren das durchweg positive Erfahrungen?
Wir haben von diesen Gigs eigentlich nur positive Erfahrungenmitgenommen. Vor ein paar Tagen haben wir wieder mit Mystic Circle inAalen gerockt. Geiles Konzert, mit geiler Stimmung! Man kann viel vonanderen lernen, wenn man weiß, wie der andere zu betrachten ist.Vernachlässigt haben wir uns eigentlich nie gefühlt. Ganz im Gegenteil.Manchmal standen wir sogar im Vordergrund und die Reaktionen sind so gut,dass wir manchmal sogar mehr verkaufen können, wie eine Band, diebereits durch die ganze Weltgeschichte getourt ist. Ich rate daherjedem, uns einmal live aufzusuchen!
Wie laufen die Proben bei euch ab? Immerhin studiert ihr ja teilweise noch, da dürfte das nicht immer so einfach sein…
Nur die eine Hälfte von uns studiert, die andere arbeitet. Geprobt wirdaber trotzdem dreimal die Woche.
Wie sieht die Underground-Szene bei euch in Stuttgart und der Umgebung aus? Bei uns in Nordbayern bzw. Franken haben Bands mit eigenen Songs oft leider kaum Chancen, da es viel zu viele Coverbands gibt…
Hier im Stuttgarter Raum ist sie eigentlich ziemlich aktiv. Vor allem imRaum Ludwigsburg. Ich denke wir haben Glück, dass Luna Field aus dieserEcke kommt. Woanders hätten wir wahrscheinlich weniger Möglichkeiten wiehier.
Das Internet ist für euch als Undergroundband sicherlich auch sehr wichtig und unverzichtbar. Seid ihr alle oft im Internet unterwegs? Aus welchen Ländern kamen bei euch schon CD-Bestellungen an?
Das Internet ist die Vorraussetzung, um sich überhaupt einen Namen zumachen – vor allem für Undergound Bands. Wir versuchen aber aus diesemUndergound-Ding auszubrechen und ich denke bei der gegenwärtigenEntwicklung der Musik ist das auch in naher Zukunft möglich.Bestellungen? Ich glaub die „fernste“ Bestellung kam einmal ausAustralien. In Japan soll es auch das ein oder andere Review geben,leider kann ich aber nicht sagen, ob dort auch etwas verkauft wurde.
Zum Schluss noch ein wenig Brainstorming… Was fällt dir zu folgenden Begriffen ein?
MTV/Viva: Britney Spears und Gefolge.
New Metal: New Shit
Underground: Shit against the new shit.
Metallica: Ich persönlich kenne eigentlich recht wenig von Metallica.Deshalb besser kein Kommentar.
Dimmu Borgir: Die Gewinner.
Trueness in der Metal-Szene: Die Narren sind da, um sich an ihnen zuamüsieren.
Drogen: Gemäßigt.
Poser: Für die Show wichtig, für das Leben eine bloße Farce.
Nordische Mythologie: Kein Interesse.
Metal1.info: Endlich mal gute Fragen in einem Interview. Thanx.
Wenn du jetzt noch was loswerden willst – raus damit!
Thanx allen Lunatixs für die Unterstützung. Ab Januar 2004 solltet ihruns auf www.luna-field.de besuchen. Es wird sich lohnen…
! WE SEE US 2004 !