Interview mit Samuli Peltola von Medeia

Seit zehn Jahren sind sie schon im Geschäft, nun veröffentlichen MEDEIA mit „Iconoclastic“ ihr viertes Album. Zugleich ist die Band mit den Children Of Bodom und Insomnium auf Europatour. Grund genug, Sänger und Gitarrist Samuli Peltola mal auf den Zahn zu fühlen.

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Die meisten unserer Leser werden euch vermutlich noch nicht kennen – stell euch doch einfach mal kurz vor!
Wir sind MEDEIA aus Finnland. Wir spielen technischen modernen Death Metal, der trotzdem klassischen Bands wie Carcass und Death huldigt. Uns gibt es bereits seit zehn Jahren, aber das ist gerade erst unsere zweite Europatour – vielleicht und hoffentlich brauchen wir uns nach diesen zwei Monaten ein bisschen seltener vorstellen.

medeia-1Was bedeutet der Bandname?
MEDEIA oder Medea ist eine Hexe in der antiken griechischen Mythologie. Wir haben sie als eine hasserfüllte, abstrakte Kraft in unseren Texten benutzt, um dem aggressiven Sound noch mehr Tiefe zu verleihen. Abgesehen davon fanden wir den Namen einfachgroßartig für eine band wie uns.

Euer drittes Album „Iconoclastic“ erscheint im Oktober – bist du mit dem Ergebnis zufrieden?
Auf jeden Fall. Dieses Album hat eine Unmenge an Blut, Schweiß und Tränen eingefordert wir sind einfach extrem zufrieden damit, es zu veröffentlichen. „Iconoclastic“ ist das Kronjuwel unserer Karriere, soviel steht fest.

Habt ihr schon Feedback bekommen?
Ja, einiges und das meiste davon positiv. In den nächsten Wochen wird da aber noch eine Menge mehr kommen. Ich denke, dass das Album ein paar Durchläufe braucht, bevor man den Inhalt aufnehmen kann. Daher hoffe ich, dass niemand versucht, es nach nur einem durchlauf zu bewerten.

Wie geht ihr mit negativer Kritik von Presse und Fans um? Berührt euch das überhaupt?
Auf keinen Fall, das ist einfach nicht jedermanns Sache. Wir machen Musik, die wir gern hören würden und versuchen konstant besser zu werden – das ist das, worauf es wirklich ankommt.

Wie wichtig sind euch Reviews? Lest ihr sie? Was hältst du von der Meinung eins Journalisten zu eurer Musik?
Wir respektieren alle Meinungen, aber sie haben nicht viel Einfluss auf die Art und Weise, wie wir arbeiten. Im Kontext eines Reviews geht es immer um Perspektive, also ob gut oder schlecht – es ist immer nur die Ansicht einer Einzelperson. Falls wir ein Album machen sollten, das scheiße ist, würde es nie veröffentlich werden. Das Niveau unserer eigenen Kritik ist das was zählt und wir wissen, dass das hoch ist.

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Euer neues Album trägt den Titel „Iconoclastic“ – verbirgt sich hinter dem Titel eine bestimmte Bedeutung?
Auf dem Album geht es um die Zerstörung menschlicher Ideen und Ideologien, außerdem um Religion und unlogische Überzeugungen. Alle Lieder sind eigene Geschichten, die sich zu einem großen Ganzen zusammenfügen, welches illustriert, wie wir die Welt sehen. Jeder Song beschäftigt sich mit einer Situation, die einen relevanten, philosophischen Charakter hat. Diese Situationen sind mit den Texten verbunden, um sie bedeutsamer zu machen und um zu unterstützen, was der Song rüberbringen will.

Gibt es auf dem Album ein thematisches Konzept?
Ja, irgendwie schon. Es geht Hand in Hand mit dem Namen des Albums und der Antwort zur vorherigen Frage.

Wo siehst du Unterschiede zwischen dem Album und seinem Vorgänger „Cult“?
Der Vorgänger zu „Iconoclastic“ ist eigentlich „Abandon All“, das wir 2011 veröffentlicht haben. Allerdings haben wir nach der Veröffentlichung nicht in Europa getourt. Vor „Iconoclastic“ haben wir mit den ersten drei Alben eine thematische Triologie veröffentlicht. „Iconoclastic“ ist diesbezüglich ganz anders, da es ein individuelles Album mit individuellen Songs ist. „Cult“ war ein sehr schnelles Album, „Abandon All“ war sehr dunkel und schwer, „Iconoclastic“ ist das experimentellste.

Kannst du uns verraten, worum es in den Texten geht?
„Iconoclastic“ ist komplett persönlich. Die meisten Leider erzählen eine Geschichte, die direkt mit der Botschaft verknüpft ist, die wir rüberbringen wollen. Einige Songs sind einfach persönliche Geschichten, die seit einiger Zeit in unseren Gedanken präsent waren, die aber während der Triologie keinen Platz fanden, in der es nur darum ging, dass MEDEIA sich die Welt untertan machen.

Gibt es einen Hauptsongschreiber in MEDEIA oder steuern alle Mitglieder ihre Ideen bei?
Ich, der andere Gitarrist Pekko und der Schlagzeuger Janne schreiben meistens die anfänglichen Ideen – Riffs, Rhythmen, manchmal auch ganze Songs. Außerdem schreibe ich die meisten Texte. Danach kommen die andren dazu, um ihre Parts hinzuzufügen.

medeia - iconiclastic_smallIhr habt euch für ein schlichtes Artwork entschieden – gab es dafür einen bestimmten Grund?
Das Cover beinhaltet die bekanntesten Symbole für Gut und Böse der westlichen Gesellschaft, über die das Wort „Iconoclastic“ geschrieben ist, was bedeutet, dass diese Symbole bedeutungslos sind. Die Idee war so gut, dass wir sie einfach als stilistische Basis für das Cover nutzen wollten.

Im Moment tourt ihr mit Children Of Bodom. Was erwartete ihr euch von der Tour? Seid ihr aufgeregt?
Wir sind begeistert! Bis jetzt war die Tour einfach krank und wahrscheinlich wird das auch so weitergehen.

Wie sehen die Pläne für die Zukunft MEDEIAs aus?
Nächstes Jahr wird getour, mehr ist noch nicht geplant.

Alles klar. Zum Abschluss noch das traditionelle Metal1-Brainstorming:

Kaffee: absolut
Nasum: natürlich
Barack Obama: warum nicht
Kater: an den meisten Morgen
Prog-Rock: nicht so sehr

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