Interview mit Frederick Thunder von Neonfly

Die Londoner Band NEONFLY veröffentlicht nunmehr ihr zweites Studioalbum „Strangers In Paradise“. Frederick Thunder, kreativer Kopf der Truppe, spricht über Einflüsse, den noch langen Werdegang der Band und über seine Pläne für die Zukunft von NEONFLY.

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Euer zweites Album „Strangers In Paradise“ wird in Kürze erscheinen; seid ihr schon aufgeregt?
Sehr aufgeregt, ja. Es hat ganz schön lange gedauert dieses Album fertig zu bekommen und wir können, ganz salopp gesagt, schon nicht mehr länger warten.

Erwartet ihr viel Reaktion auf das Release im Vereinigten Königreich und sogar in anderen europäischen Ländern wie zum Beispiel Deutschland?
Wir hoffen darauf. Das Vereinigte Königreich, Deutschland und Tschechien sind unsere größten Märkte – wahrscheinlich weil wir dort oft getourt haben. Im Rest von Europa sind wir schon einigermaßen bekannt, aber wir müssen noch viel tun. Wir sind hoffnungsvoll, dass das Album uns neue Möglichkeiten eröffnet.

band-02Welche Bedeutung hat das kommende Feedback auf euer neues Album für euch? Wie seid ihr mit negativem Feedback und Reviews bezüglich eures Debütalbums umgegangen? Wie werdet ihr damit künfitg umgehen wollen?
Wichtig ist Feedback für uns allemal – positives von der Presse ist gute Werbung für die Band, welche wir zum Beispiel bei Festivalbewerbungen nutzen können. Dort haben wir dann wieder die Chance vor größerem Publikum zu spielen und unsere Fanbase auszubauen und mehr Presseaufmerksamkeit zu bekommen, was uns größere Shows ermöglicht. So geht das weiter und weiter, bis wir unsere Seelen komplett an die Musikindustrie verkauft haben. Ich glaube nicht, dass unser Debütalbum derart schlechtes Feedback bekam. Tatsächlich waren die Reviews durchweg ziemlich positiv. Natürlich gibt es immer ein, zwei negative, aber das meiste fiel wirklich ziemlich gut für uns aus. Immer wenn ich mal ein negatives Review über NEONFLY sehe, was zum Glück nicht oft passiert (und glaub mir, ich suche immer nach Reviews), nehme ich natürlich an, dass der Autor falsch liegt und es nur eine Frage der Zeit ist, bis er seinen Fehler eingestehen wird.

Habt ihr womöglich schon erste Regungen in der Presse oder sonstwo bemerkt?
Wie bereits gesagt widme ich Reviews sehr viel Aufmerksamkeit und ich freue mich darüber, dass schon jetzt sehr viele Reviews zu unserem neuen Album überall auf europäischen Websites erschienen sind – durchweg ziemlich positive. Ich bin sehr zufrieden mit unseren Ergebnissen bisher und glaube fest, dass wir noch mehr schaffen können. Natürlich bin ich dankbar für all die Reviews, es ist gut zu wissen, dass die Leute unsere Musik schätzen.

Schreibt ihr in euren Texten über bestimmte Themen? Was wollt ihr dem Hörer mit eurer Musik sagen?
Wir richten ein großes Augenmerk auf unsere Texte und vermeiden es über die üblichen Rock’n’Roll-Klischees zu schreiben. Auf unserem neuen Album haben wir beispielsweise Tracks mit so unterschiedlichen Themen wie Abhängigkeit, Anti-Imperialismus, (politische) Korruption, Anti-Faschismus und Distanzierung.

band-03Wer von euch schreibt die Songs? Macht das einer oder wirken alle mit?
Ich schreibe immer die ganze Musik alleine und präsentiere der Band dann die Ergebnisse; wir hören uns alles zusammen an, die Jungs bringen ihre Ideen ein und versuchen auch hier und da was zu ändern – aber natürlich verwerfe ich ihre Vorschläge immer weil ich die Copyright-Rechte alleine haben und keinen Penny mit ihnen teilen will! Mit Ausnahme der Lyrics schreiben Willy und ich je ein paar Songs. Manchmal schreiben wir die Texte auch gemeinsam, aber natürlich ändere ich die Credits später ab, um die Copyright-Rechte für mich allein zu bekommen.

Habt ihr irgendwelche Vorbilder?
Als Songwriter mag ich Tobias Sammet, Tuomas Holopainen und Tony Kakko sehr gerne. Meine Vorbilder sind generell eher Schreiber als Gitarristen, weil ich mich selbst an erster Stelle als Schreiber und erst an zweiter als Gitarristen sehe.

Welche Bands beeinflussen euer Songwriting am meisten?
Ich mag die bereits vorher erwähnten Songwriter, aber ich habe sehr breitgefächterte Einflüsse, die von den verschiedenen Subgenres des Metals bis hin zu Genres reichen, die nichts mit Metal zu tun haben. Ich glaube, dass es wichtig ist, für vieles offen zu sein, um kreativ zu bleiben.

Habt ihr schonmal vor einem wirklich großen Publikum gespielt oder nur in Pubs, Bars und Clubs? Was sagt euch eher zu?
Das kommt darauf an, wie groß ein großes Publikum für dich ist, wir waren bei vielen Touren bekannter Bands als Vorband dabei, wie Alice Cooper, Magnum, Dragonforce, Sonata Arctica… Wir haben auch auf einigen großen Festivals gespielt, wie Download im Vereinigten Königreich oder dem Masters Of Rock in Tschechien. Es ist immer großartig, die Chance zu haben, große Bands zu supporten und darüber hinaus Erfahrung zu sammeln und neue Freunde zu finden. Ich persönlich liebe es, vor einem großen Publikum zu spielen – je größer desto besser! Ich liebe es einfach, eine riesige Menge Menschen vor mir zu sehen, wenn ich live spiele; das ist total aufregend. Das heißt jetzt aber nicht, dass ich den Kontakt zu den Fans nicht pflege. Wir gehen jedesmal zum Merchstand und geben Unterschriften für unsere Fans und auf Festivals bleiben wir das ganze Wochenende lang und quatschen auch gern mit jedem, der Lust hat – auch wenn das manchmal nach hinten losgeht, wenn ein Fan wirklich überhaupt kein Englisch spricht oder total betrunken ist und uns nicht gehen lassen will; das ist dann schonmal unangenehm.
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Gibt es andere Power-Metal-Bands in London und der Umgebung? Pflegt ihr eventuell Freundschaften mit anderen Bands?
Mir fallen gerade keine ein. Meine Lieblingsbands in London sind Night By Night, die AOR (Adult-Orientated-Rock) spielen und A New Tomorrow, eine Rockband mit dem Ex-Power-Quest-Frontmann Alessio Garavello. Beide sind sehr gute Bands, die es bestimmt noch weiter bringen werden!

Habt ihr vor in eurem Land und in Europa generell bekannter zu werden? Oder findet ihr es besser eine Underground-Band mit mehr Fan-Bindung zu bleiben? Beides hat mit Sicherheit seine Vorteile.
Ich glaube, es hat schon was, ein Geheimtipp zu sein; die Wahrheit ist jedoch, dass ich die Band nicht gegründet habe, um in der Underground-Szene zu bleiben. Ich bin froh, dass ich sagen kann, dass wir seit unserer Gründung 2008 immer neue Ziele erreicht haben und stetig gewachsen sind. Natürlich ist das erst der Beginn unserer Weges und es liegt noch viel vor uns, aber das Wichtige ist, dass wir jeden Augenblick des Weges genießen und Spaß daran haben. Und es gibt keinen Grund, warum eine bekannte Band wenig bis keinen Fankontakt haben kann. Mit Neonfly waren wir immer dankbar gegenüber unseren Fans und werden das auch in Zukunft immer bleiben.

Sind bereits Touren im Vereinigten Königreich und in Europa geplant?
Bisher sind keine Touren geplant, aber 2015 werden einige folgen. Haltet euch via unserer Facebook- und offiziellen Website auf dem Laufenden!

Neonfly_artworkDas Cover eures neuen Albums sieht ziemlich dicht und etwas verwirrrend auf den ersten Blick aus – ist aber nichtsdestotrotz interessant anzusehen. Was stellt es genau dar? Wer hat es entworfen?
Das Cover stellt ein Bild des Aztekengottes Quetzalcoatl dar. Wir dachten uns das Bild des Quetzalcoatl als gefiederter Drachen stünde auf unserem Cover ideal für NEONFLY. Jorge Garza, ein US-Amerikaner mit mexikanischen Wurzeln, hat das Cover entworfen. Ich bin online auf seine Werke gestoßen und dachte mir, er könnte meine Idee perfekt verwirklichen, was er auch wunderbar hinbekommen hat! Ich bin selbst zur Hälfte Mexikaner und ein paar Jahre in Mexiko aufgewachsen – umgeben von dieser Art von Kunst; und ich denke Jorge hat es großartig hinbekommen diese Art von Kunst auf unserem Albumcover einzufangen.

 

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