Interview mit Mynni Luukkainen von Sotajumala

In ihrer finnischen Heimat sind SOTAJUMALA ein angesagter Act, der regelmäßig die Clubs und Hallen füllt und sich in den Albumcharts mehr als wohl fühlt – gleichwohl in Deutschland aber noch nicht allzu bekannt. Wir ließen uns die Gelegenheit – der Release des neuen Albums „Kuolemanpalvelus“ – und führten ein kurzes Interview mit Frontmann Mynni Luukkainen.

Hey Leute! Wie gehts euch? Wie steht die Kunst in Finnland?
Hell-o! Zur Zeit ist einfach alles perfekt. Wir haben ein paar Club-Shows hier in Finnland anstehen, also auch eine gute Zeit. Es ist schon wieder verdammt kalt und wir werden sicherlich bald den ersten Schnee haben.

Gratulation zu eurem neuen Album “Kuolemanpalvelus”! In Finnland wurde es ja schon vor einem halben Jahr veröffentlicht – wie sind denn die Reaktionen nun insgesamt ausgefallen?
Vielen Dank! Es fühlt sich wirklich verdammt gut an, es jetzt endlich überall veröffentlicht zu haben! Die Leute stehen wirklich sehr darauf, was die Reviews sagen, interessiert mich einen Scheiss. Wenn einfache Leute unsere Musik mal nicht mehr mögen und niemand mehr kommen würde, um uns live zu sehen – dann gäbe es für uns keinen Grund mehr, damit weiterzumachen. Und glücklicherweise ist das nicht der Fall.

“Kuolemanpalvelus” bedeutet so viel wie „Todeszeremonie“ – könnte man sagen, dass es sich dabei um ein Konzeptalbum handelt?
Ein Konzeptalbum ist es nicht unbedingt, aber diese Art von Ritual fasst das ganze Album mehr oder weniger zusammen.

Passenderweise bedeutet euer Bandname übersetzt „Kriegsgott“.
Wenn zwei finnische Kerle (Kosti und Tomi; Gitarre und Bass – Anm. d. Verf.) zusammen Alkohol trinken und in der Sauna landen, passieren immer große Dinge. Die beiden haben sich also entschlossen, eine Band mit dem Namen SOTAJUMALA zu gründen und deswegen gebe ich dir jetzt dieses Interview.

In euren Anfangstagen handelten eure Songtexte größtenteils noch vom Krieg – heute seid ihr davon ein klein wenig abgerückt, habt euch einem etwas breiteren lyrischen Spektrum geöffnet.
Heutzutage schreiben wir hauptsächlich über den Tod und die verschiedenen Formen, in denen er auftritt. Selbstmord, Serienkiller, Plagen und all die guten Dinge im Leben, haha.

Letztendlich scheint sich der Krieg als Thema bei Death Metal-Bands aber nie abzunutzen – oder doch?
Für uns ist es natürlich, darüber zu schreiben, zumal wir uns ja auch entsprechend benannt haben. Ein weiterer Grund für unsere Lyrics dahingehend war auch unser alter Schlagzeuger, der bis dato die meisten Songtexte geschrieben hat. Heute schreiben wir über andere Dinge, weil wir uns diesem Thema schon auf zwei Scheiben gewidmet haben. Es gibt keinen Grund, sich dahingehend zu wiederholen und Gefahr zu laufen, die Leute damit zu langweilen.

Mit 15 Minuten Spielzeit ist der Titelsong der neuen Scheibe verhältnismäßig lang geraten. War das auch die Intention dahinter oder habt ihr bei den Proben plötzlich gemerkt, dass sich der Song ganz schön zieht?
Es war schon unser Grundgedanke, diesen Titel lang und langsam zu machen, sehr episch und niederschmetternd. Wie ich schon sagte: Es ist ein Ritual, das praktisch das sich durchs gesamte Album zieht.

Ihr werdet von der Presse und auch den Fans überraschend oft mit Morbid Angel verglichen. Ist das ein, eurer Meinung nach, angemessener Vergleich?
Nun ja, in erster Linie ist es natürlich ein Kompliment, mit einer so großartigen Band wie Morbid Angel verglichen zu werden. Und natürlich gibt es auch bestimmte Grundlagen für diese Vergleiche. Wir klingen vielleicht nach Morbid Angel, ja – das wichtigste für uns ist aber, nach einer guten Band zu klingen und nicht nach einer schlechten.

Welche Bands würdest du denn als eure stärksten Einflüsse benennen?
Old School Death Metal-Bands sind wohl die offensichtlichsten Einflüsse, Cannibal Corpse, Morbid Angel, Obituary, Slayer und Deicide zum Beispiel. Diese Bands haben wir gehört, als wir aufgewachsen sind und diese waren es auch, die uns dazu brachten, solche Musik machen zu wollen.

Mit euren beiden Split-Releases und eurem letztem Studioalbum „Teloitus“ seid ihr in die finnischen Charts eingestiegen. Denkst du, dass auch die neue Scheibe ihren Weg dorthin findet?
Allerdings – wir sind sogar auf Platz sechs in die finnischen Charts eingestiegen. Wie genial ist das denn?! Es ist wirklich unglaublich, mit technischem Death Metal OHNE Klargesang eine solche Platzierung erreichen zu können!

Ihr würdet also nicht sagen, dass es euch egal ist, dort zu landen oder nicht? Was bedeutet eine solche Platzierung denn in erster Linie für euch?
Einen Schritt weiter am Leben eines Rockstars zu sein, haha. Nein, ernsthaft. Es bedeutet natürlich, dass wir etwas richtig gemacht haben und ist damit gleichzeitig auch ein Grund, damit weiterzumachen.

Anfang 2009 habt ihr euch von eurem damaligen Label Woodcut Records getrennt und habt daraufhin einen Vertrag bei Cobra Records unterschieden. Gab es dafür einen bestimmten Grund?
Den gab es nicht. Wir wollten einfach etwas anderes probieren.

Du bist gelernter Koch. Bedeutet das, dass es auf Tour auch mal was Nahrhaftes zu essen gibt und du hin und wieder für die anderen kochst?
Naja… Wenn wir auf Tour sind trinke ich definitiv mehr, als ich koche – das ist für mich schon genug Arbeit, alles andere muss sich hinten anstellen, haha.

Du spielst außerdem noch bei Horna, Ajattara und Black Sun Aeon. Worauf liegt dein Fokus und ist es nicht manchmal schwer, die verschiedenen Pläne unter einen Hut zu bringen?
Meine Hauptbands sind SOTAJUMALA und Horna, gleich danach kommt Ajatta. Bei Black Sun Aeon bin ich nur Live-Musiker und muss deshalb nichts für die Band schreiben oder im Studio dabei sein.

Wie stehen denn die Chancen, dass wir euch Ende diesen oder Anfang nächsten Jahr auf einer Bühne in Deutschland sehen?
Es wäre großartig, in Deutschland zu spielen! Es hängt allerdings größtenteils vom Geld ab… Deswegen hoffen wir natürlich, eines Tages in Deutschland zu spielen, aber bisher haben wir dafür noch keine Pläne (also kein Geld…).

Damit wären wir auch schon fast am Ende angelangt. Es fehlt nur noch unser obligatorisches Metal1.Brainstorming:

Salmiakki: Gut mit Alkohol
Dragonforce: Schwul
Battlegod: Nie gehört
Autopsy: Old School
Metal1.info: Deutschland

Danke für deine Zeit und das Beantworten der Fragen, machs gut!
Prost! Checkt unser neues Album “Kuolemanpalvelus” an!

Geschrieben am von Metal1.info

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