Review Sotajumala – Kuolemanpalvelus

  • Label: Cobra
  • Veröffentlicht: 2010
  • Spielart: Death Metal

So sehr das beschauliche Land im Nordosten die europäische und weltweite Metalszene geprägt hat und noch immer prägt, so wenig würde man gemeinhin Finnland als eine Death Metal-Nation bezeichnen. Zumindest ohne „Melodic“ kommt von dort oben wahrlich nicht viel, so dass der Fünfer mit dem pflegeleichten Namen SOTAJUMALA schon aufgrund seiner Herkunft etwas Besonderes sein mag.

Mittlerweile steht das dritte Album der Herren aus Suomi ins Haus, dass noch schöner mit „Kuolemanpalvelus“ (Feier des Todes) betitelt ist. Die Ausprägung des Todesbleis hört sich etwas mehr amerikanisch als schwedisch an, sofern man heutzutage solche Unterscheidungen noch treffen mag. Acht Songs, darunter der fünfzehnminütiger Titeltrack, allesamt in finnischer Sprache, werden auf den Hörer losgelassen. Auf die Texte scheint man nicht wenig stolz zu sein, denn diese liegen in vollständigen englischen Übersetzungen bei und sind zwar weit entfernt von spektakulär, jedoch auch nicht voll von bluttriefenden Klischees. Weiterhin ist erfreulich, dass sich die Kerle weder in musikalischem Stumpfsinn, noch in sinnlosem Griffbrettgewichse verlieren.

Vielmehr merkt man die mittlerweile zwölf Jahre Erfahrung, denn die Songs kommen in der Regel sehr gut auf den Punkt. Jeder der Beteiligten weiß sein Instrument/Organ hervorragend zu beherrschen, ohne dass dies in unnötigem Maße bewiesen werden müsste. Besonders hervorzuheben ist dabei kein Mitglied – Höhepunkte haben die meisten. Sei es das beinahe Zaghafte, mit dem Drummer Timo in „Sinun Virtesi“ den Mittelteil unterfüttert, sei es der Refrain mit den starken Gangshouts in „Toinen Tuleminen“, seien es das coole Riffing in „Kuolleet, Toinen Jae“ oder die gelungenen Soli allerorten. Einzig Bassist Tomi bleibt überwiegend songdienlich und tritt wenig hervor. Wer in Death Metal-Angelegenheiten nicht übersättigt ist, kommt bei „Kuolemanpalvelus“ auf seine Kosten.

Wer nun das Haar in der Suppe sucht, findet es vielleicht in der etwas profilarmen Produktion, die zwar durchgehend druckvoll, aber auch etwas uneigenständig und zu sauber wirkt. Auch fragt man sich, wer eigentlich ein über zwölf Minuten (rechnet man die Kirchenglocken am Anfang und Ende raus) langes Stück Todesblei braucht. SOTAJUMALA bieten auf ihrem dritten Album nichts, was man noch nie gehört hätte, lassen aber im Großen und Ganzen ein sehr ordentliches Album auf die Szene los. Sie brauchen den internationalen Vergleich gewiss nicht zu scheuen, auch wenn man „das gewisse Etwas“ noch in der Zukunft weiter herauskitzeln könnte.

Wertung: 7 / 10

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