Interview mit Zwielicht

„…so wie Schandmaul früher“ – so oder so ähnlich geht wohl vielen Fans mittelalterlicher Musik, die zum ersten Mal mit Zwielicht in Kontakt kommen. Was die Band selbst dazu und zu vielen anderen Themen einschließlich ihres Erstlingswerks „Zeitlos“ zu sagen hat, könnt ihr nun hier bei uns lesen:

Kannst du uns kurz etwas zur Entstehungsgeschichte von Zwielicht erzählen?
Zunächst lernten sich Ginie und Oli in einer einschlägigen Regensburger Kneipe kennen. Bei ein paar Gläsern Apfelkorn reifte der Gedanke, eine Mittelalterrockband zu gründen. Nach und nach kamen dann über Zeitungsanzeigen oder persönliche Bekanntschaften die anderen Zwielichter dazu, bis im Sommer 2007 die komplette Besetzung stand.

Welche konkreten Ziele verfolgt ihr kurz-, mittel- und langfristig?
Am wichtigsten ist für uns der Spaß. Und den haben wir, wenn wir auf der Bühne stehen. Folglich wollen wir möglichst viel spielen und unseren Bekanntheitsgrad kontinuierlich erhöhen, bis wir langfristig einen festen Platz in der Mittelalterszene ausfüllen.

Ihr seid noch relativ neu in der Mittelalterszene. Welche Erfahrungen habt ihr bisher gesammelt?
Bisher nur positive. Überall, wo wir hinkamen, wurden wir hervorragend aufgenommen. Die Leute in der Szene sind unglaublich nett und tolerant.

Gibt es jemanden, der euch besonders gefördert hat?
Da fallen uns jetzt spontan Veronika und Udo von Radio Aena ein. Seit wir bei ihrem Contest sehr gut abgeschnitten haben, fördern sie uns, sei es durch Vermittlung von Auftritten oder das Filmen von Konzerten.

Welche Entwicklungen innerhalb der Szene – egal ob positiver oder negativer Natur – fallen euch derzeit besonders auf?
Es fällt auf, dass die Mittelalterszene wahnsinnig boomt. Das zeigt schon, dass Bands wie In Extremo oder Subway to Sally regelmäßig ganz vorne in den Charts zu finden sind. Für kleine Bands wie uns ist das natürlich ein riesengroßer Vorteil, weil wir ein bisschen im Fahrwasser der großen Bands schwimmen können.

Inwiefern seht ihr Eintönigkeit bei eurer Musikrichtung als Problem?
Überhaupt nicht. Wir haben sehr unterschiedliche Songs, so dass Langeweile eigentlich nicht aufkommen dürfte.

Ihr habt inzwischen erfolgreichen an einigen Bandcontests teilgenommen. Welche Nachwuchsbands seht ihr neben euch als besonders vielversprechend?
Da gibt es bestimmt einige, vor allem die Bands, die auch an den Wettbewerben teilgenommen haben. Ignis Fatuu, Vroudenspil, Oilensanc, um nur wenige zu nennen.

Euer Erstlingswerk habt ihr „Zeitlos“ getauft. Inwiefern soll eure Musik zeitlos sein?
Für uns sind Stil- und Epochengrenzen fließend. Wir kümmern uns nicht großartig darum, sondern machen das, was uns Spaß macht. Das ist für uns das „Zeitlose“ an unserer Musik.

Welche Stücke sind eurer Meinung nach besonders charakteristisch für den Stil, den ihr präsentieren wollt?
Eigentlich steht jeder Song für sich, und alle sind auf ihre Art charakteristisch für unseren Stil.

Wer oder was hat euch und eure Musik am meisten beeinflusst?
Sicherlich sind da Subway to Sally oder Schandmaul zu nennen. Aber wir komponieren sehr klassisch und holen uns Anregungen bei Komponisten aus dem Barock oder der Romantik.Da jeder von uns aus einer anderen Musikrichtung kommt, fließen auch Jazz-, Pop-, Metal- und Punkelemente mit ein.

Es gibt einige offensichtliche Parallelen zwischen eurer Musik und dem, was Schandmaul in den Anfangsjahren gemacht hat. Ist dies gewollt?
Das haben schon mehrere gesagt. Das liegt sicherlich an der Instrumentation (Geige und Blockflöten), ist von uns aber so nicht beabsichtigt. Wenn man in die Szene eintaucht, wird man zwangsläufig mit erfolgreichen Bands verglichen. Das ist sicherlich kein Fehler, weil wir Schandmaul sehr schätzen und sie uns natürlich auf eine gewisse Weise beeinflusst haben.

Wie beurteilt ihr die musikalische Entwicklung von Schandmaul? Könnte das für euch eine Art Maßstab sein?
Wenn man über zehn Jahre so im Geschäft bleibt und immer größer wird, hat man alles richtig gemacht, sowohl musikalisch als auch auf allen anderen Ebenen. Wenn wir in acht Jahren auf so viele und musikalisch vielfältige Alben zurückblicken können, hätten wir absolut nichts dagegen ;-)

Gibt es Festivals oder Orte, wo ihr gerne spielen würdet? Oder vielleicht andere Bands, mit denen ihr gerne zusammenarbeiten wollt?
Wir würden natürlich gerne mal auf den großen Mittelalterfestivals wie dem Feuertanzfestival spielen. Schön wäre es auch, mit den großen Bands der Szene auf der Bühne zu stehen.

Wortspiel:

Subway to Sally – Legenden (nicht nur) der Mittelalter-Szene
Sava – Interessantes Projekt, zu dessen Livebesetzung unser Schlagzeuger gehört
Fiddler’s Green – Hervorragende Live-Band, die immer Spaß macht
WGT – Riesenfestival, bei dem wir natürlich auch mal gerne spielen würden
Metal1.info – Tolles Musikportal, vor allem für die härtere Gangart, die aber (zum Glück für uns) auch über den Tellerrand hinausschauen

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