Review Abhorrent Decimation – Miasmic Mutation

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2015
  • Spielart: Death Metal

Die britischen Nachwuchs-Death-Metaller ABHORRENT DECIMATION legen 2015 mit „Miasmic Mutation“ ihr Full-Length-Debüt vor. Durchaus vielversprechend ist das darauf enthaltene Material, sodass es durchaus im Bereich des Möglichen liegt, dass die Band schon bald von einem Geheimtipp zu einem großen Namen des ebengenannten Genres wird. Ein paar Kleinigkeiten lassen sich zwar schon noch verbessern, aber es handelt sich ohne Zweifel um ein hochprofessionelles und technisch versiertes Erstlingswerk.

Diesen Eindruck vermittelt bereits der Opener „Glaciate The Servants“, der durch furiose Drums eingeläutet wird und mit durchgehend brachialen Riffs überzeugt. Natürlich dürfen auch die typisch-tiefen Growls auf einer richtigen Death-Metal-Platte nicht fehlen. Ebenjene werden effizient eingesetzt und sind sogar öfters gut verständlich, da deutlich artikuliert. Hoher Screams bedient man sich nur selten und auch nur im Hintergrund mit Ausnahme einer kurzen Passage im abschließenden „Odious“, die dafür dermaßen hasserfüllt klingt, dass man als geneigter Metal-Hörer gerne mehr davon hören würde. Vielleicht ja beim nächsten Mal.
Im Gegensatz zu den Vocals sind Gitarren und Drums überaus abwechslungsreich in Szene gesetzt. So sind erstere mal gnadenlos brutal, dann wiederum hart groovend („The Icon Of Loss“) und schließlich unheilvoll melodisch wie beispielsweise das Solo in „Eternal Repulsion“. Auch auf Tremolo-Picking verzichten ABHORRENT DECIMATION nicht, vor allem das bereits genannte „Odious“ und „Echoes Of The Vortex“ sind dahingehend hervorzuheben. Ersterer Track ist definitiv eines der Highlights und ist neben „Souls On Sedation“ der einzige Track, der auch eine symphonische Passage, also Chöre, Streicher und Pianos, enthält, wovon die beiden Nummern durchaus profitieren. Das Drumming fällt ebenso abwechslungsreich aus, sogar die immerzu präsenten Double-Bass- und Blast-Passagen werden oftmals im Tempo variiert.
ABHORRENT DECIMATION spielen demnach technisch anspruchsvollen, modernen Death Metal, ohne dabei allzu progressiv zu Werke zu gehen. Die Songs sind durchschnittlich lang, gerade mal „Souls On Sedation“ überschreitet die Sechs-Minuten-Grenze. Abgerundet wird das stimmige Gesamtpaket durch eine druckvolle, zeitgemäße Produktion und ein schickes, düsteres Sci-Fi-Artwork, das bereits vor dem Hören der Musik neugierig macht. Nach dieser Serie von Lobpreisungen muss man ABHORRENT DECIMATION allerdings doch noch etwas ankreiden. Zwar gelingt es den Newcomern größtenteils, eine frische Brise in ein Genre zu bringen, in dem bereits vieles gesagt wurde, doch hin und wieder gibt es ein paar gesichtslose Längen, bei denen sich die Musik der Truppe kaum von der anderer Todeskapellen unterscheidet.

Alles in allem kann man das Debüt von ABHORRENT DECIMATION jedoch ohne Bedenken als gelungen bezeichnen. Abgesehen von den wenigen Stellen, die durch stumpfes Gekloppe nur im Genre-Mittelmaß herumlungern, gibt es vieles, was man an „Miasmic Mutation“ positiv hervorheben kann. Die Band zeigt sich darauf in vielerlei Hinsicht kreativ, nutzt praktisch alles, was die Death-Metal-Trickkiste hergibt und scheut offenbar auch nicht davor zurück, unübliche Stilelemente in ihre Musik einzubauen.

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Wertung: 7.5 / 10

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