Das Cover von "Diabolic" von Accuser

Review Accuser – Diabolic

  • Label: Red Shift
  • Veröffentlicht: 2013
  • Spielart: Thrash Metal

Hört man sich die einheimischen Thrasher ACCUSER heutzutage an, möchte man gar nicht glaube, dass die Truppe mit kurzer Unterbrechung bereits seit Mitte der 80er in der deutschen Thrash-Metal-Szene unterwegs ist, so modern klingen die Herren auf ihren neueren Alben. Mit „Diabolic“ haben die Jungs um Frontmann Frank Thoms zwei Jahre nach ihrer letzten Platte „Dependent Domination“ bereits das nächste Studioalbum für ihre Fans parat.

ACCUSER wussten schon immer, wie Atmosphäre geht und so eröffnet auch „Diabolic“ mit einem Gänsehaut-verdächtigen Akustikgitarren-Intro. Danach legt die Truppe mit „Apocalyptic Decay“ ordentlich los und geht mit modernem Thrash Metal kompromisslos in die Vollen. Nicht zuletzt aufgrund der gnadenlos sägenden Riffs und des Gesangs von Frontmann Frank Thoms befindet sich die Band nach wie vor in arger stilistischer Nähe zu ihren großen Brüdern Machine Head, allerdings stecken auf „Diabolic“ sicher auch ein bisschen Dew-Scented sowie neuere Sodom mit drin. Hinzu gesellen sich herrlich melodiöse und oftmals düstere Leadgitarren wie im erwähnten Opener, dem Titeltrack oder auch „Dethroned“, die ein angenehmes Gegengewicht zur ansonsten reichlich brutalen Attacke bilden.

Wie schon auf „Agitation“ bestechen ACCUSER auch auf ihrem neuen Album durch beneidenswerte Präzision, die in ihrem Genre bekanntlich die Spreu vom Weizen trennt und dem Riffgewitter der Truppe aus Singen den letzten Schliff verleiht. Und überhaupt: Riffs sind eine der größten Stärken von ACCUSER und das beweisen sie auch auf „Diabolic“ einmal mehr, denn das Album strotzt nur so vor gelungenen und verdammt tight dargebotenen Thrash Metal-Riffs, die stets das traditionsreiche Erbe der Musiker durchscheinen lassen, ohne auch nur einen Moment lang altbacken zu klingen. Auch in Sachen Abwechslung haben die Thrasher ihre Hausaufgaben gemacht: Da wird das kompromisslose Gebolze schon gerne mal von perlenden Intros oder groovenden Breaks durchbrochen – man höre das fantastische „Beyond The Blackness“ – und Abrissbirnen wie „Cannibal Insanity“ werden von atmosphärischen Geräuschteppichen eingeleitet, wie man sie schon von Metallica kennt.

Zudem haben sich ACCUSER für ihr neues Album eine herrlich fette Produktion geleistet, die mit schön sägenden Gitarren und einem Schlagzeug-Sound zum Niederknien besticht. Zwar rauscht das Klangbild ein wenig zu stark, was anfangs vielleicht in bisschen stören kann, hat man sich daran aber erst gewöhnt, fallen derlei Nebensächlichkeiten angesichts eines derart hochwertigen Albums nicht weiter auf. Insgesamt scheint es so, als hätten die Herren ACCUSER mit „Diabolic“ in jeder Beziehung einen schritt nach vorn gemacht: Die Riffs sind knackiger, die Melodien eingängiger, der Gesamteindruck abwechslungsreicher und so viel Energie wie auf dieser Platte hat man von der Truppe vermutlich noch nie gehört.

Mit „Diabolic“ beweisen ACCUSER einmal mehr, dass sie auf jeden Fall ganz vorne in der deutschen Thrash-Metal-Szene mitspielen können und verbannen andere alte Hasen wie Exumer im Handumdrehen auf die hinteren Plätze. Zu Machine Head kann die Truppe im internationalen Vergleich noch nicht so ganz aufschließen, ist mit einem rundum gelungenen Album wie diesem aber sicherlich auf dem besten Weg dorthin. Anspieltipps: „Diabolic“, „Beyond The Blackness“ und „Remains Of Chaos“.

Wertung: 8.5 / 10

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert