Review Ahnengrab – Omen

Vor allem um die Band Riger hat sich im Raum Frankfurt/Oder eine Keimzelle des teutonischen Pagan Metal gebildet. Mit Minas Morgul, Vrankenvorde und eben auch AHNENGRAB kommt eine beachtliche Anzahl an weiteren szenerelevanten Bands aus dem gerade einmal 60.000 Einwohner zählenden Städtchen. Das klingt, als ob da etwas im Wasser wäre. Allerdings nichts Gutes.

Wie nämlich die weiteren Vertreter der „Oderander Schule“ spielen auch AHNENGRAB (ouh man, was für ein Bandname) einen, sagen wir mal, „robusten“ Stil. Man verzichtet völlig auf Keyboard, ab und an kommt ein Akustikinstrument durch, es gibt Wechsel zwischen Krächz- und Grunzstimme, Klargesänge kommen höchst selten vor – bei „Gleich einem Stein“ hört man dass das eine ziemlich gute Entscheidung ist – und insgesamt ist der Sound des Fünfers hörbar eher im (melodischen) Death Metal verwurzelt. Relativ zügig meistens poltert „Omen“, so die zweite Platte der Gruppe, die Bassisten und Schlagzeuger mit den erwähnten Riger teilt, aus den Boxen.

Wenn AHNENGRAB in ihrem ersten Stück nach der Vergangenheit suchen, sucht der Hörer das ganze Album über nach Kreativität. Leider vergebens. Durchaus gibt es Abwechslung innerhalb der Songs, doch aus irgendeinem Grunde gelingt es „Omen“, schon nach drei, vier Songs fürchterlich zu langweilen. Nach sechs, sieben Nummern geht das Ganze in Penetranz über, dass man schnellstmöglich den Ausknopf sucht. Woran das liegt, ist wirklich nicht so einfach zu erklären, denn abgesehen von Christoph L.’s Klarstimme ist technisch nicht groß etwas an AHNENGRAB auszusetzen. Insbesondere die Rhythmusfraktion zeigt eine zumindest solide Leistung, der es jedoch wie allen an Eigenständigkeit, Wiedererkennungswert und Innovation fehlt.

Es scheint vor allem an songwriterischem Geschick und gleichzeitig an Gefühl in der Musik zu mangeln, dass der Hörer auf „Omen“ zu keinem Zeitpunkt gepackt und hineingezogen wird. Dass die Scheibe noch mit einer profil- und etwas drucklosen Produktion daherkommt, tut sein Übriges. Kurzum, AHNENGRABs Zweitwerk hat schlicht und ergreifend nichts, was einen Kauf rechtfertigte. Ich bezweifle, dass aus der Stadt an der polnischen Grenze jemals noch etwas zu hören sein wird, was man als „zwingend“ bezeichnen könnte.

Wertung: 3 / 10

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