Review Alex Amsterdam – The Die Is Cast (EP)

Mit seinem Erstling „Stillness Of A Moment“ hat der Düsseldorfer Singer-Songwriter Alexander Rosin alias Alex Amsterdam vor einem Jahr einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Jetzt legt der fleißige Musikus eine EP mit dem Titel „The Die Is Cast“ (zu deutsch: „Die Würfel sind gefallen“) vor. Der größte Unterschied zum Vorgänger: Auf den vier neuen Songs wird Alex von einer vollen Band begleitet. Diese sorgt dafür, dass die Tracks in einem noch dichteren Sound daherkommen, als bisher gewohnt.

„Ich hatte keine Lust mehr, nur der Junge mit der Gitarre zu sein, sondern wollte endlich wieder rocken!“, sagt Alexander Rosin. Das also war die Zielsetzung für „Emma“, „Face The Sun Again“, „Saviour“ und „Liar, Liar“. Aus den verträumten, von Alex allein vorgetragenen Akustiknummern des Debüts ist Indie-Pop geworden – teils kraftvoller und treibender, vor allem aber vollwertiger klingt das neue Material. Von Rock, wie Alex es selbst beschreibt, kann aber nicht die Rede sein. Seine Handschrift ist immer noch klar und deutlich zu erkennen und die Songs sind nach wie vor Hochglanz-Pop mit Melodien, die geschickt die Balance zwischen Ohrwurm-Qualitäten und dezenter Verträumtheit halten.

Qualitativ erreicht Alex also problemlos das Niveau des Debütalbums. Seine warme, einfühlsame Stimme sorgt dafür, dass sich Indie Pop-Freunde sofort heimisch fühlen. Die Instrumentierung ist geschmackvoll und legt wieder einmal Wert auf dezente Details, anstatt jede Spur maximal auszureizen und vollzustopfen. Und so darf bei „Face The Sun Again“ die Hammond-Orgel dezent im Hintergrund röhren, während die wunderschöne Piano-Ballade „Saviour“ mit zarten Streicherklängen verziert wird. Keineswegs unkitschig, aber trotzdem gut! Der Refrain von „Emma“ klingt zwar deutlich nach den Donots, geht aber dennoch tagelang nicht aus dem Kopf. Die Akustikgitarren bei „Liar, Liar“ hingegen erinnnern dezent an Country und Folk. Löblich ist auch, dass Alex Amsterdam die neuen Songs nicht mit dem üblichen Indie-E-Gitarren-Sound zugekleistert hat – das stand bei dieser Instrumentenbesetzung ja zu befürchten.

Quantitativ bietet die EP leider nicht allzu viel: Nach nicht einmal 15 Minuten ist der hervorragend produzierte Spaß schon wieder vorbei. Bleibt nur zu hoffen, dass Alex und seine Kollegen schnell ein vollwertiges Album nachlegen. Denn sie sind nach wie vor ein Geheimtipp im stark umkämpften Indie-Genre.Übrigens: Die Scheibe gibt es für gerade mal 1,- Euro im Shop auf Alex Amsterdams Homepage!

Keine Wertung

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