Review Ancient VVisdom – A Godlike Inferno (Re-Release)

  • Label: Prosthetic
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Rock

„Ein neues Ancient Wisdom-Album? Geil!“ – Selten war der Wunsch so bilderbuchhaft Vater des Gedanken – handelt es sich bei dem hier zu besprechenden Album doch keineswegs um ein neues Album des schwedischen Dark/Ambient-Projektes von Naglfar-Gitarrist Marcus E. Norman, sondern um eine Rock-Band aus Austin, Texas, welche 2009 als Trio aus Gesang, E- und Akustik-Gitarre begründet wurde.

Nun gut, dann eben Rock – schlecht klingt das Akustik-Gitarren-Intro zu deren zweiter Platte „A Godlike Inferno“ ja wirklich nicht. Und in der Tat, der erste Eindruck täuscht keineswegs: ANCIENT VVISDOM wissen im weiteren Verlaufe des Albums tatsächlich zu gefallen. Ruhig geht man zu Werke, gefühlvoll gar… und über weite Strecken auf die Akustik-Gitarre und Klargesang mit einem gewissen Southern-Rock-Flair gestützt. Zwar gesellen sich früher oder später meist auch Overdrive-Gitarre und minimalistisch gehaltenes Schlagzeug hinzu, ihren Charakter erlangt die Scheibe jedoch definitiv durch die ständige Akustik-Begleitung. Eindrucksvoll zelebriert das gleich der Opener „After Reality“, welcher durch die gelungene Kombination aus Akustik-Intro, Stadion-Hymnen-Gesangslinie, stampfender Percussion und, im weiteren Songverlauf, einer lässig angezerrten Gitarre direkt ins Ohr geht. Auch wenn man ähnliches auch von den folgenden Nummern berichten könnte, bleibt „After Reality“ doch der klare Hit des Albums – schade, dass dieser bereits so früh in der Tracklist angesiedelt ist, und den Rest des Albums so schwächer aussehen lässt, als er ist. Denn gefühl- und kunstvoll arrangiert sind alle acht Nummern auf „A Godlike Inferno“. In der dichten Aufeinanderfolge, die ein Album nun mal mit sich bringt, übersättigt der Sound der Amerikaner jedoch mit der Zeit zumindest meine Ohren unweigerlich – ist der Stil der Band doch recht charakteristisch, so dass die Songs stilistisch nicht sonderlich breit gefächert klingen und man deren Reizen gegenüber doch recht schnell abstumpft.

Wer sich vorstellen könnte, an einer Mischung aus Southern- und Occult-Rock Gefallen zu finden, den Klang von Akustik-Gitarren und Cleangesang genauso zu schätzen weiß wie dreckig angecrunchte Gitarrenmelodien und ein gewisses Faible für eine Priese Kitsch nicht leugnen kann, sollte sich ANCIENT VVISDOM auf alle Fälle zumindest einmal anhören – bietet die Truppe doch zumindest recht individuelle Musik, an deren Qualität keine Zweifel bestehen. Sicher nicht jedermanns Sache, auf alle Fälle aber gut gemacht! Was jetzt noch fehlt ist eigentlich nur das Lagerfeuer neben und der Sternenhimmel über mir. Yeah.

Wertung: 7.5 / 10

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