Review Angsters Inc. – Munich Overdrive

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2013
  • Spielart: Rock

Die ANGSTERS sind zurück! Vier Jahre nach ihrem Demo „There’s No Place Like Hell“ (damals noch als GERMAN ANGST veröffentlicht) sowie zwei Download-EPs meldet sich die mittlerweile zum Trio gewordene Truppe aus München nun mit einer neuen CD zurück: „Munich Overdrive“.

Warum es wieder nur vier Songs geworden sind, und nicht zumindest noch das durchweg gelungene Material der „Phoenix Skies“-EP endlich auf CD gebracht wurde, ist dabei die zentrale Frage. Denn eines ist bereits nach wenigen Minuten klar: „Munich Overdrive“ macht Lust auf mehr.
Statt auf Schweinerock (den ich im Sound von GERMAN ANGST sowieso nie erkannt habe) hat sich die Band aus Bayerns Landeshauptstadt mittlerweile auf waschechten Rock’n’Roll verlegt – und scheinbar ihre Bestimmung gefunden. Denn nie klangen die Songs der Gruppe stimmiger, nie hatten sie mehr Groove und – natürlich – war auch der Sound nie besser.
All das zeigt sich spätestens in „No Place Like Hell“ (im Übrigen keine Neueinspielung einer alten Nummer, auch wenn der Debüt-Demo-Titel das vermuten ließe, sondern brandaktuell), in welchem ANGSTERS INC. mit waschechtem Marlboro-im-Mundwinkel-Rock aufwarten. Höchstens das Detail, dass Sänger Dok Martin eher nach Davidoff-Cool-Water-Rocker denn nach verschwitztem Pferdekoppel-Rocker klingt, passt hier nicht ganz ins Bild – ein wenig rauer dürften Rock-Vocals schon klingen. Selbiges gilt auch für „Suit ‚N‘ Tie“, in welchem die Vocals noch eine ganze Nummer softer, dafür aber eine Stimmlage höher eingesungen wurden … nun gut. Zur abschließenden Beinahe-Ballade „City Of“ über die „hassgeliebte Landeshauptstadt“, um die es in allen vier Stücken der EP geht, passt das indessen etwas besser – und dennoch: in diesem Punkt dürften sich die ANGSTERS musikalisch gern mal noch ein Ei wachsen lassen.

Mit „Munich Overdrive“ legen ANGSTERS INC. einen weiteren hörenswerten Release vor, der wenn, dann höchstens hinsichtlich des etwas zu glatten Gesangsstils sowie der doch sehr kurzen Spielzeit von knapp 20 Minuten Anlass zu Kritik bietet. Für den fairen Preis von 5€ über die Band erhältlich, ist dieser Release jedenfalls eine durchaus vertretbare Investition in den perfekten Sound zum nächsten Grill-Abend am Isar-Ufer.

Keine Wertung

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