Review Arroganz – Kaos. Kult. Kreation.

  • Label: Blacksmith
  • Veröffentlicht: 2013
  • Spielart: Death Metal

So sehr mich Asphyx mit ihrem Album „Death…The Brutal Way “ zu begeistern wussten, so sehr langweilte mich zuletzt „Deathhammer“ in seiner Monotonie und – nennen wir das Problem beim Namen – dem Mangel an Inspiration. Für alle, denen es ähnlich gegangen ist, gibt es nun vielleicht Abhilfe. Darf ich vorstellen: ARROGANZ aus Cottbus.

Mit „Kaos. Kult. Kreation.“ hat das Trio bereits sein zweites Album am Start – ein Album, das sich im CD-Player rasch als echte Alternative zu all den etablierten Death-Metal-Acts aus Skandinavien entpuppt. Auf die Frage nach dem Warum gibt es in diesem Fall sogar eine so einfache wie klare Antwort: ARROGANZ klingen unverbraucht, dynamisch und roh, ohne dabei auch nur eine Sekunde ihren Old-School-Charakter in Frage zu stellen. Hier wird geschrubbt, geblastet und gegrunzt, dass es eine wahre Freude ist – und dabei von der ersten Minute an eine Energie entfesselt, die man bei vielen etablierten Bands aus dem Old-School-Sektor leider vergebens sucht. Bereits der Opener, „Blood Ceremony“, prügelt ohne Erbarmen auf den Hörer ein, als gäbe es kein Morgen – was nicht zuletzt deshalb schade wäre, weil mir dann wohl einige Durchläufe dieses Albums verwehrt blieben.
Nach dem räudig-dreckigen Vollgas-Einstieg beweisen ARROGANZ mit „Crush Their Temple“ wahre Größe, indem sie quasi Hail Of Bullets auch noch einsacken – kommt der doomige Track doch qualitativ fast an den Über-Song der Holländer, „Berlin“, heran. Lediglich Van Drunens kaputte Stimmbänder machen hier noch einen vernehmbaren Unterschied – wobei die Vocals von ARROGANZ-Fronter -K- der Stimmlage des Niederländers mitunter überraschend nahe kommen. Faszinierend ist, wie ARROGANZ es schaffen, „Kaos. Kult. Kreation.“ trotz ihrer kompromisslosen Auslegung des Begriffs Death-Thrash spannend zu halten: Denn obwohl das Album nur wenige Sekunden unter der Ein-Stunden-Marke bleibt, gelingt es den Brandenburgern, den Hörer bei der Stange zu halten – Tempowechseln, einigen ruhigeren Passagen sowie nicht zuletzt einem Bass, der nicht immer nur die Grundtöne mitspielt, sei Dank.
Was „Kaos. Kult. Kreation.“ schlussendlich zu einem solchen Death-Metal-Brett macht, ist die schlichtweg perfekte Abmischung des Albums: Sowohl die Instrumente als solche, als auch im Zusammenspiel klingen exakt so, wie man das von einem 2013 veröffentlichten Old-School-Death-Metal-Album erwartet: räudig, aber nicht matschig, druckvoll, aber nicht dumpf, transparent, aber nicht dünn. Verwunderlich ist das nicht unbedingt, ist für das Mastering doch niemand Geringeres als Ola Lindgren von Grave verantwortlich.

Mag das Cover auch so witzlos wie hässlich sein – mit ihrem zweiten Album, „Kaos. Kult. Kreation.“, legen die Cottbuser Death Metaller ARROGANZ dennoch ein Album vor, welches sich Deather aus der Old-School-Fraktion keinesfalls entgehen lassen sollten. Wer an Asphyx, Hail Of Bullets, Grave und Demonical Gefallen findet, wird auch an diesem Album seine Freude haben.

Zwei Anspieltipps, die die Facetten dieses Albums gut repräsentieren: „Kaos. Kult. Kreation.“, „Crush Their Temple“ und „Demand The Dark“.

Wertung: 9 / 10

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